Die Energiestadt Region Obertoggenburg mit den Gemeinden Ebnat-Kappel, Nesslau und Wildhaus-Alt St. Johann lancierte im April 2018 ein regionales Förderprogramm. Die Bilanz nach einem Jahr ist positiv. Total sind bei 96 Gesuchen Beiträge für Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz sowie des Einsatzes erneuerbarer Energien zugesichert.
Die grösste Nachfrage nach Fördergeldern erzielen mit 35 zugesicherten Gesuchen die Photovoltaikanlagen, gefolgt vom Fensterersatz mit 26 und dem Heizungsersatz durch Wärmepumpen mit 23 Projekten. Auch die weiteren Förderbereiche stossen auf reges Interesse: Anschlüsse an Wärmenetze, thermische Solaranlagen, Ersatzneubau und Heizungsersatz durch Holzfeuerungen. Nach einem Jahr sind für die total 96 Gesuche gut 211‘000 Franken aus dem Förderfonds zugesichert beziehungsweise bereits ausbezahlt worden.
Impulse für Umsetzung
Die erfreuliche Nachfrage lässt den Schluss zu, dass die Förderung bei Liegenschaftsbesitzern als starker Impuls wirkt, Projekte schneller umzusetzen. Damit leisten die Hauseigentümer*innen einen konkreten Beitrag an die energiepolitischen Ziele der Energiestadt Region Obertoggenburg, des Energietals und der Energiestrategie 2050. Die Projekte haben nicht nur eine Reduktion der CO2-Emissionen und die Ausnutzung einheimischer Energiepotenziale zur Folge, sie tragen ausserdem zur Wertschöpfung in der Region bei. Bei Fördermassnahmen gehen Bund und Kantone im Durchschnitt von einer siebenfachen Wirkung aus. Ein Förderfranken bewirkt 7 Franken zusätzlicher Investitionen, was theoretisch bedeutet: Die 211‘000 Franken Fördergelder führen bei der Umsetzung der Massnahmen zu Investitionen von rund 1,5 Mio. Franken. Von den Investitionen profitiert zu einem grossen Teil das regionale Gewerbe – sei es in Form von Aufträgen für die Installation einer Solaranlage oder einer Wärmepumpe, sei es für Arbeiten beim Fensterersatz oder bei einem Wärmenetzanschluss.
Pionierhafte Finanzierung
Die Idee für das regionale Förderprogramm geht auf die Initiative der Energiekommission Obertoggenburg und des Fördervereins energietal toggenburg zurück. Für die Abwicklung zeigt sich die Energieagentur St. Gallen GmbH verantwortlich. Sie prüft die Gesuche und spricht die Verfügungen. Die finanziellen Mittel stammen aus dem regionalen Förderfonds. Diesen alimentieren Ebnat-Kappel, Nesslau und Wildhaus-Alt St. Johann gemeinsam mit einem Beitrag pro Einwohner und verteilen die Gelder unabhängig von der Anzahl der Gesuche in den einzelnen Kommunen. Die paritätische Verteilung in einer Region ist ein Novum in der Schweiz.
Interessierte Hausbesitzer müssen ihre Gesuche vor Baubeginn einreichen.
Informationen, Merkblätter und Formulare zur kommunalen und zur kantonalen Förderung sind zu finden unter: http://efoerderportal.sg.ch/