Schüler und Eltern auf einem grossen Vorplatz

Unter dem Slogan «Zäme für morn» führte die Oberstufe Bütschwil-Ganterschwil-Lütisburg ihre Sonderwoche durch. Den krönenden Abschluss bildete die Präsentation der vielseitigen Resultate und Erkenntnisse rund um Energie und Nachhaltigkeit durch die Schüler*innen.

Was haben ein Deziliter Erdöl, ein Glas voll Heizpellets und sechzehn Gurken gemeinsam? Sie alle entsprechen der Energie von einer Kilowattstunde: Mit solch anschaulichen Beispielen starteten die 190 Schüler*innen vergangene Woche in den Projektunterricht.
Die Oberstufe Bütschwil-Ganterschwil-Lütisburg, BuGaLu, führt im Dreijahresrhythmus eine Sonderwoche durch. Wie beim letzten Mal arbeitete sie mit uns zusammen und setzte Inhalte der Jugendsolarwoche um. «Weil die Themen Energie, Klima und Nachhaltigkeit durch die Klimajugend heute noch aktueller sind als vor drei Jahren, haben wir uns für diese Ausrichtung der Woche entschieden und ihr mit „Zäme für morn“ ein individuelles Motto verliehen », erklärt Fachlehrerin Maja Vettiger, die für die Sonderwoche verantwortlich ist. Mit einem Organisationsteam zusammen hat sie bereits vor eineinhalb Jahren mit der Planung begonnen, um die Sonderwoche unterstützt von allen Lehrpersonen mit der ganzen Schülerschaft realisieren zu können. «Ziel des Projekts ist es, unsere Schülerinnen und Schüler für einen schonenden Umgang mit unseren Ressourcen zu sensibilisieren», fasst Vettiger zusammen und präzisiert, dass die Sonderwoche auch die Chance biete, sich das eigene Verhalten und dessen Folgen bewusst zu machen.

Viel Praktische Arbeit

Neben einleitender Theorie rund um Energie, Klima und den eigenen ökologischen Fussabdruck vertieften sich die Schüler*innen in die Arbeit in thematischen Modulen, die sie selber gewählt hatten. In den Bereichen Mobilität, Bekleidung, Ernährung, Wasser, Wohnen oder Geräte untersuchten sie unter anderem ihr eigenes Verhalten bezüglich des Energieverbrauchs und entwickelten Ideen, um den Alltag nachhaltiger zu gestalten.
Parallel dazu installierte eine Schülergruppe der dritten Oberstufe Photovoltaikmodule auf dem Dach des Schulhauses und erweiterte damit die bestehende Solarstromanlage, während musikinteressierte Jugendliche den Sonderwochensong einübten. Mit einer praktischen Arbeit rundeten alle Klassen die Themen ab und stellten Solarmobile, Solartaschen oder solarbetriebene Kunstwerke her. Am Schlussevent wurden die kreativsten Objekte prämiert.
Im Verlaufe der Woche hatten die Jugendlichen auch Gelegenheit das interaktive «SmartMobileHome», das auf dem Schulhauplatz gastierte, zu besuchen. Der grosse Truck bringt die Themen Energie und Elektrizität sowie die Elektroberufe näher. Ebenso erlebten die Klassen die eigene Körperenergie auf einer Nullenergie-Exkursion beim Wandern oder Velofahren.

Erfolgreiche Woche

Die langfristige Planung und die Erfahrungen aus der ersten Umsetzung erwiesen sich als Erfolgsfaktoren. «Wir haben eine spannende Sonderwoche erlebt, die sehr geordnet abgelaufen ist», zieht Maja Vettiger eine erste Bilanz. Ihrer Beurteilung nach haben einereits die Schüler*innen konzentriert und engagiert mitgearbeitet und sich der Zielsetzung gemäss neue Kenntnisse zu Energie und Klima sowie für einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen angeeignet. Andererseits zeigt die sehr gut besuchte Schlussveranstaltung, dass die Woche «Zäme für morn» auch bei den Eltern grosses Interesse erzeugen konnte.
Einen schönen Einblick ins Projekt bietet der Sonderwochen-Blog einer Gruppe von Schüler*innen.

Viel Jugendliche spielen ein Brettspiel

Im Planspiel «Changing the Game» entwickeln Schüler*innen selber eine umweltverträgliche Energiestrategie. Mit der erstmaligen Umsetzung in der Kanti Wattwil, verstärken wir die Zusammenarbeit mit dem Energieinstitut Vorarlberg in Dornbirn.

Das Planspiel «Changing the Game» ermöglicht Schüler*innen ab der Oberstufe die Energiewende selber zu gestalten. Dazu lernen sie – angeleitet von zwei Fachreferent*innen des Energieinstituts Vorarlberg – das heutige Energieversorgungssystem im europäischen Kontext zu verstehen. In Gruppen stellen sie sich dann der Aufgabe, das System unter Berücksichtigung verschiedener Aspekte in ein zukunftweisendes, sozial verträgliches und umweltfreundlicheres Szenario für das Jahr 2035 umzuwandeln. Sie entscheiden selbständig, welche technischen und gesellschaftlichen Anpassungen ihre Energiestrategie prägen und erfahren gleichzeitig, mit welchen Emissionsreduktionen und Kosten zu rechnen ist.

Die Kanti Wattwil spielt «Changing the Game» im Rahmen der Sonderwoche Wirtschaft mit rund 30 Jugendlichen (vgl. «Das sind wir»). Die erste Durchführung im Toggenburg soll der Anstoss sein, die bereits gute Zusammenarbeit zwischen dem Energieinstitut Vorarlberg und dem Förderverein zu intensivieren. «Durch die Partnerschaft möchten wir erfolgreiche Bildungsangebote auf die jeweils andere Region ausweiten», erläutert Präsidentin Patrizia Egloff die Strategie. «Wir profitieren dabei von der gegenseitigen Erfahrung und schaffen Synergien bei der Entwicklung.»

Junge bündelt Licht mit einer grossen Lupe

Gemeinsam mit der Oberstufe BuGaLu (Bütschwil, Ganterschwil und Lütisburg) führen wir vom 14. – 18. September eine Jugendsolarwoche unter dem Motto „Zäme für morn“ durch. Während der Sonderwoche untersuchen die Schüler*innen ihr eigenes Verhalten in den Bereichen Bekleidung, Ernährung, Mobilität, Geräte, Wasser und Wohnen. Sie erfahren Wissenswertes zu diesen Thematiken in Bezug auf die Nachhaltigkeit und erarbeiten Möglichkeiten, ihren Alltag bewusster zu gestalten. Über die verschiedenen Aktivitäten und Erfahrungen während der Jugendsolarwoche berichtet ein schulinternes Medienteam in einem Blog.

Interessenten bei einer Informationsveranstaltung zur PV-Aktion

Die PV-Aktion Toggenburg ist äusserst erfolgreich gestartet. In Wattwil und Kirchberg haben vergangene Woche rund 180 Interessierte unsere Informationsveranstaltungen besucht und sich mit den Installationspartnern über eine mögliche Anlage zum Spezialpreis von 15`000 Franken austauschen können.

Mit der Photovoltaik-Aktion (PV) profitieren Ein- und Zweifamilienhausbesitzer*innen im Toggenburg von einem einmaligen Angebot. Das Paket umfasst sämtliche Dienstleistungen für die Installation der eigenen Solarstromanlage – von der ersten Beratungsminute bis hin zur ersten Kilowattstunde (kWh) Strom, die auf dem Dach fliesst. Damit entfällt der aufwändige Vergleich zwischen verschiedenen Offerten sowie die Koordination der ausführenden Unternehmen. Die acht Installationsfirmen, die sich als Partner an der Aktion beteiligen, sorgen für alle Arbeiten aus einer Hand und sind auch zuständig für die Einreichung der Fördergesuche.

Kaum Aufwand – äusserst attraktiver Preis

Gemeinsam mit der Energieagentur St. Gallen GmbH, haben sich die Installateure auf einen Fixpreis für Anlagen zwischen 5 und 10 kW-Peak Leistung festgelegt. Eine 5 kW-Peak Anlage kostet 15`000 Franken und jedes weitere kW-Peak installieren die Partner für zusätzlich 1’600 Franken. Für die einzelnen Bestandteile der Anlage, insbesondere die PV-Module und den Wechselrichter, sind Qualitätsstandards, Herkunft und Leistungsgarantien definiert.

Dank Unterstützungsgelder reduziert sich der Anlagepreis von 15`000 Franken nochmals. Hausbesitzer*innen können einerseits 2’700 Franken Eimalvergütung des Bundes abziehen. Andererseits profitieren die Bewohner*innen in den Obertoggenburger Gemeinden Ebnat-Kappel, Nesslau und Wildhaus-Alt St. Johann sowie in Bütschwil-Ganterschwil, Neckertal, Oberhelfenschwil und neu auch in Wattwil von kommunalen Fördergeldern. Diese umfassen beispielsweise in Wattwil zusätzlich 300 Franken pro kW-Peak, so dass die Anlage noch 10`800 Franken kostet. Werden auch noch die Steuerabzüge beachtet, bleibt ein Preis von unter 10`000 Franken. Umgerechnet auf die Betriebsdauer der Anlage von 20 Jahren ergibt sich so der äusserst attraktive Stromproduktionspreis von rund 13 Rappen pro kWh.

Grösse für das Einfamilienhaus

Das Angebot orientiert sich am durchschnittlichen Stromverbrauch eines Einfamilienhauses, der bei rund 4’500 kWh liegt (ohne Wärmepumpe). Eine 5 kW-Peak- Anlage umfasst eine Fläche von 30 m2 und produziert rund 5’000 kWh und deckt gut den Verbrauch im Einfamilienhaus ab.

Um von der PV-Aktion zu profitieren müssen sich interessierte Ein- und Zweifamilienhauseigentümer*innen nur bis zum 4. Dezember 2020 an den Installationspartner ihrer Wahl wenden. Dieser beurteilt die Situation vor Ort, kontrolliert, ob kleine Zusatzaufwände hinzukommen, arbeitet das Angebot aus und setzt die Anlage bis spätestens Ende August 2021 in Betrieb. Einem eigentlichen PV-Boom im Toggenburg steht also nichts mehr im Wege.

Wer die Veranstaltung in Wattwil oder Kirchberg nicht besuchen konnte, kann gerne die Videoaufzeichnung nachschauen. Zusätzlich zum Video sind dort auch alle weiteren Informationen sowie Bedingungen zur Aktion zu finden.

Breite Zusammenarbeit

Bei der Aktion handelt es sich um ein gemeinsames Angebot von energietal toggenburg und der Energieagentur St. Gallen GmbH, welches alle zwölf Toggenburger Gemeinden sowie das Bundesprogramm EnergieSchweiz unterstützen. Den wichtigsten Teil übernehmen mit der Umsetzung der Aktion die regionalen Partner. Es sind dies AWS Solar AG, A. Huser Planung+Holzbau GmbH, Elektro Schönenberger AG, Elektro Widmer AG, Heizplan AG, Lippuner Energie- und Metallbautechnik AG, psp energietechnik AG und die St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerk AG.