Einfamilienhaus mit roten Fensterläden

Das Beispiel des sanierten Einfamilienhauses im Gauchen, Gähwil, zeigt: Mit den passenden Sanierungsmassnahmen lässt sich sehr viel Energie sparen. Basis für das Vorgehen bildete eine Gebäudemodernisierung mit Konzept.

«Für uns war klar, dass wir das Gebäude renovieren wollen, bevor wir einziehen», erklärt Franz Räbsamen, der zusammen mit Frau Christina Anfang 2019 sein ehemaliges Elternhaus gekauft und den Hof im Gauchen, Gähwil, übernommen hat. Unterstützt durch die Eltern bewirtschaften sie in vierter Generation den Betrieb; naturnah, biologisch und extensiv. Ein Drittel der rund 15 Hektare Land ist als Ökofläche ausgewiesen, 25 schottische Hochlandrinder, Wagyu und Limousin in Mutterkuhhaltung weiden auf ihren grosszügigen Wiesen, an 64 Hochstämmern wachsen Birnen und Äpfel in Obstgärten, um die Biodiversität zu fördern. Was für die Führung des Hofs gilt, der seit 2020 das Bio-Knospe Label trägt, prägte auch ihre Entscheidungen beim Umbau des Wohnhauses: ein sorgfältiger Umgang mit Ressourcen.

Gebäude «warm» einpacken

Christina und Franz Räbsamen hatten sich für die Sanierung zum Ziel gesetzt, Wärmeenergie und -kosten zu sparen sowie erneuerbare Energien wirtschaftlich zu nutzen und liessen dazu das Konzept zur Gebäudemoderannisierung durch Ruedi Giezendanner, Energieberater bei energietal toggenburg, erstellen. Begleitet von Architektur- und Holzbaufachleuten aus der Region setzten sie die empfohlenen Massnahmen des Konzepts weitgehend um – ein Vorgehen, das Franz Räbsamen nur empfehlen kann.
Im ersten Schritt erfolgten die Wärmedämmung der Kellerdecke gegen den Wohnbereich mit der Installation der Fussbodenheizung sowie die Aussendämmung der gesamten Gebäudehülle und die Erneuerung des Eternitschirms. Die Fassadensanierung nutzten sie, um zusätzliche Fenster gegen Westen und Norden zu integrieren und alle alten durch neue Fenster mit 3-Fach-Verglasung zu ersetzen. Der Optimierung des Energiebedarfs diente im Weiteren die Wärmedämmung von Wänden und Türen zur klaren Trennung zwischen beheizten und unbeheizten Räumen im Dachgeschoss.

Erneuerbar heizen

Anstelle des alten Holzheizungszentralherds und des ursprünglichen Kachelofens, versorgt heute eine Luft-Wasser-Wärmepumpe die Wohnräume mit Heizenergie. Die Wärmeverteilung erfolgt in einen Kreislauf für die Fussbodenheizung (tieferer Vorlauftemperatur) und einem für die Räume mit Radiatoren, die Christina und Franz Räbsamen nicht ersetzen wollten, sondern mit neuen Thermostatventilen ausgerüstet haben. An sehr kalten Tagen heizt die Familie zusätzlich mit dem neuen Cheminée im Wohnbereich, das dank des sichtbaren Feuers für Atmosphäre sorgt. Für die Warmwasseraufbereitung konnte die bestehende 15-jährige thermische Solaranlage in die neue Haustechnik integriert werden.

Enorme Energieeinsparung

Das Resultat überzeugt. Durch die wärmetechnischen Sanierungsmassnahmen und den Ersatz der Heizung liess sich der Heizenergiebedarf um rund 90 % senken. «Der bessere Wohnkomfort ist neben der Energie- und Kosteneinsparung der grosse Vorteil», fasst Franz Räbsamen zusammen und nennt als Beispiel das angenehme Raumklima. Gerade jetzt im Winter sei es sehr komfortabel, dass es nirgends im Haus ziehe und konstant wohnliche Temperaturen herrschen ohne als erstes den Holzherd einfeuern zu müssen. Die Sanierung ist seiner Beurteilung nach hervorragend gelungen.

Weitere Informationen:

Biker im Sonnenuntergang

Seit 1. Februar unterstützen die Gemeinde Wattwil und 2-Rad-Gabathuler den Kauf von 100 E-Bikes mit einem Rabatt von 500 Franken. Aufgrund der pandemiebedingten Schliessung der Velofachgeschäfte, wird die E-Bike Aktion nun vorzeitig bis 31. März 2021 verlängert. Die Gemeinde möchte mit der E-Bike Aktion für Privatpersonen mit Wohnsitz in Wattwil die saubere Mobilität fördern und den Umstieg aufs E-Bike vorantreiben.

Im Rahmen des kommunalen Förderprogramms, welches am 1. September 2020 lanciert wurde, möchte die Gemeinde Wattwil mit der E-Bike Aktion die saubere Art der Mobilität fördern. Mit einem Förderbeitrag von 300 Franken pro E-Bike und einem zusätzlichen Rabatt von 200 Franken des Velofachgeschäfts 2-Rad-Gabathuler möchte man den Umstieg aufs E-Bike beschleunigen. Zusätzlich zum finanziellen Anreiz lohnt sich der Umstieg gleich doppelt: Das ideale Nahverkehrsmittel senkt den Energieverbrauch und fördert darüber hinaus die Beweglichkeit und die Gesundheit der Bevölkerung.

Von der E-Bike Aktion Wattwil profitieren Einwohner*innen der Gemeinde Wattwil beim Kauf eines E-Bikes ab 3‘000 Franken. Gefördert werden nur E-Bikes, welche beim Velofachgeschäft 2-Rad-Gabathuler bezogen werden. Den Aktionsflyer und die detaillierten Förderbedingungen finden Sie hier.

Im Bereich der Energieförderung ist 2020 ein erfolgreiches Jahr. Die fünf Förderprogramme im Toggenburg lösen mit einer halben Million zugesagter Fördergelder rund 3,5 Millionen Franken Investitionen aus.

Die Gemeinden Ebnat-Kappel, Nesslau und Wildhaus-Alt St. Johann sind mit ihrem Förderprogramm der Energiestadt Region Obertoggenburg vom Erfolg überrollt worden. Für die Förderung von Massnahmen der Energieeffizienz und erneuerbaren Energien gingen bereits bis Mitte 2020 so viele Gesuche ein, dass die Fördergelder für das ganze Jahr ausgeschöpft waren. Die Gemeinden überbrückten den Engpass mit einer Warteliste. In der Zwischenzeit haben sie einen vorübergehend höheren Beitrag pro Einwohner*in für den Energieförderfonds beschlossen, um die Nachfrage nach Beiträgen von 2020 zu erfüllen und das Programm weiterzuführen.

Erfolg in allen Gemeinden

Eine vergleichbar gute Nachfrage verzeichnen die Förderprogramme in Oberhelfenschwil und Neckertal. Während Neckertal seit Juli eine Warteliste für eingegangene Gesuche führt und diese nun abbaut, konnte die Gemeinde Oberhelfenschwil zwei weitere Tranchen Fördergelder freigeben, die letzte mit Start ab 2021. Sind diese Mittel aufgebraucht – geplant war Ende 2022 – entscheidet der Gemeinderat über eine Weiterführung oder den Stopp des Förderprogramms. Auch beim Förderprogramm Bütschwil-Ganterschwil zeigt sich ein erfolgreicher Verlauf. Gestartet zusammen mit einer Geräteaktion im Mai neigten sich die Fördergelder im Oktober dem Ende zu. Die Gemeinde konnte übrig gebliebene Mittel aus der Geräteaktion in die Förderung fliessen lassen, so dass erst im Dezember eine Warteliste nötig geworden ist. Der Entscheid über die Auslösung der nächsten Tranche steht im Februar an. Die Gemeinde Wattwil lancierte ihr Programm auf September 2020. Bereits Mitte Januar 2021 waren die Mittel ausgeschöpft. Im März kann die Bürgerversammlung mit der Budgetgenehmigung die nächste Fördertranche ermöglichen.

Fulminanter Start

Einen buchstäblich fulminanten Start legte die Gemeinde Mosnang hin. Sie lancierte ihr Förderprogramm am 1. Januar 2021. Bereits nach 10 Tagen überstieg die Geldsumme der Fördergesuche die für das ganze Jahr zur Verfügung stehenden Mittel. Der Gemeinderat muss nun entscheiden, ob er die überzähligen Fördergesuche auf 2022 vertröstet oder den Energiefördertopf im laufenden Jahr aufstocken will. Warum diese grosse Nachfrage? Lorenz Neher, Leiter Energieförderung bei der Energieagentur St.Gallen GmbH, die mit der Umsetzung der kommunalen Förderprogramme beauftragt ist, begründet die grosse Gesuchszahl mit der Corona-Pandemie. Seiner Einschätzung nach hatten Gebäudeeigentümer*innen Zeit, sich mit der energetischen Modernisierung ihres Eigenheims zu beschäftigen und konnten wohl auch mehr finanzielle Mittel für dessen Unterhalt aufwenden, weil beispielsweise Ferien oft nicht möglich gewesen sind.

3,5 Mio. Investitionen in der Region

Die grosse Nachfrage – eine Tendenz im ganzen Kanton – zeigt ausserdem, dass finanzielle Anreize die Hauseigentümer*innen motivieren, in die Erneuerung ihrer Liegenschaft und in erneuerbare Energien zu investieren. Die kommunalen Förderprogramme tragen damit an die Erreichung der Energie- und Klimaziele bei und sind von volkswirtschaftlicher Bedeutung. Bund und Kantone rechnen bei Fördermassnahmen im Durchschnitt mit der siebenfachen Wirkung. Ein Förderfranken löst sieben Franken an zusätzlichen Investitionen aus. Die fünf Programme im Toggenburg umfassten im vergangenen Jahr zugesagte Beiträge von total gut 0,5 Mio. Franken, so dass mit Investitionen von rund 3,5 Mio. zu rechnen ist. Davon profitiert insbesondere das regionale Gewerbe in Form von Aufträgen für die Installation von Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Arbeiten beim Fensterersatz oder Wärmenetzanschluss (siehe Grafik). Diese regionale Wertschöpfung kann gerade in Zeiten von Corona den Unternehmen wichtige Impulse geben.

Eine Übersicht aller Förderprogramme finden Sie hier.

Balkendiagramm der bewilligten Fördergesuchen im Toggenburg

Im Jahr 2020 haben die Gemeinden mit Förderprogrammen insgesamt 191 Gesuche bewilligt. Die Förderbereiche sind teilweise unterschiedlich, alle verfügen aber über Förderung von Photovoltaikanlagen, was sich in den hohen Gesuchszahlen zeigt.

Atlant Bieri und sein Sohn beim Lunchtalk

Atlant Bieri, Autor der Globi-Wissensbücher, und sein Sohn und Assistent Arin waren vergangenen Montag zu Gast im Lunchtalk bei TELE TOP. Neben dem neuen Buch «Globi und die Roboter» stellten sie auch zwei Experimente aus der Globi-Energieshow vor. Die interaktive Energieshow für Kinder der 4. – 5. Klasse umfasst rund zwei Lektionen und basiert auf dem erfolgreichsten Globi-Wissensbuch «Globi und die Energie».

Den Lunchtalk gibt es in voller Länge zum Nachschauen: