Gesicht von Christoph Kauz

Unser Team erhält auf den 1. Februar 2021 Verstärkung. Christoph Kauz, Betriebsökonom, übernimmt die Leitung der Geschäftsstelle und verschiedener Energieprojekte.

Von der Gantrischkette zu den Churfirsten, vom Naturpark ins Energietal Toggenburg, von der Region Bern in die Ostschweiz. Christoph Kauz ist für einen grossen Wechsel bereit. Seit mehr als fünf Jahren leitet er die Geschäftsstelle sowie die operativen Geschäfte des Trägervereins und des Naturparks Gantrisch bei Bern mit einem Team von rund 20 Mitarbeitenden. Diese Führungserfahrung wird er ab Februar 2021 ins Energietal einbringen. Er übernimmt die Verantwortung für die Geschäftsstelle und die Leitung verschiedener Energieprojekte. Patrizia Egloff präsidiert weiterhin den Förderverein und kann sich verstärkt auf dessen Weiterentwicklung sowie die strategische Arbeit konzentrieren.

Breite Erfahrung

Seine Laufbahn startete Christoph Kauz mit einer Lehre als Elektromechaniker und absolvierte nach ersten Arbeitsjahren ein Betriebswirtschaftsstudium an der Fachhochschule Luzern mit Schwerpunkt Tourismus und Mobilität. Berufliche Erfahrung sammelte er sowohl als Angestellter und Abteilungsleiter im elektrotechnischen Bereich als auch als Gründer und geschäftsleitender Partner in der eigenen Eventfirma. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Geschäftsführer des Naturparks nimmt er Aufgaben wahr, die ihn auch für die Anforderungen beim Förderverein prädestinieren – sei es die Vernetzung von Partnern wie Gemeinden, Organisationen und Unternehmen, die Mittelbeschaffung, die Entwicklung und Leitung neuer Projekte oder die Kommunikation.

Nähe zur Region

Nicht nur die Arbeit in einer vergleichbaren Organisation verbindet Christoph Kauz mit dem Energietal. Er hat auch enge familiäre Banden ins Toggenburg. Seine Frau stammt aus Kirchberg. Ein Umzug in die Ostschweiz – so drückt er sich selber aus – sei deshalb schon immer eine Option gewesen. Kauz freut sich auf die neue Herausforderung. Zum einen gefällt ihm, dass er beim Förderverein seine technischen Kenntnisse und die Begeisterung für Technik wieder einbringen kann. Zum anderen ist er von der Vision fasziniert. «Es ist aussergewöhnlich, wie früh sich das Toggenburg auf das fortschrittliche Ziel einer effizienten und erneuerbaren Energieversorgung fokussiert hat,» sagt er und ergänzt: «Ich bin sehr gespannt auf die Arbeit und motiviert, dieses innovative Projekt mitzugestalten.»

Grosse Photovoltaikanlage auf Industriedach

2020 wird als Rekordjahr in die Photovoltaikgeschichte eingehen. Sowohl in der Schweiz als auch im Toggenburg ist mit dem Zubau von einer überdurchschnittlich grossen Solarstromleistung auszugehen.

Für dieses Jahr prognostiziert Swissolar, der Schweizerische Fachverband für Sonnenenergie, mit 400 Megawatt Peak (MWp) Leistung einen Rekordzubau an Photovoltaik (PV) in der Schweiz. Das Wachstum liegt deutlich über dem Vorjahr mit rund 330 MWp und übersteigt den Zubau der letzten 10 Jahre von durchschnittlich 250 MWp markant. Was sich gesamtschweizerisch feststellen lässt, zeichnet sich auch im Toggenburg ab. Bei den Gemeinden sind bis jetzt 180 Gesuche für den Bau von PV-Anlagen eingegangen. Das ist gegenüber 2019 fast eine Verdoppelung. Neben vielen kleineren fallen insbesondere drei grosse Anlagen in Ebnat-Kappel ins Gewicht.

Die grösste von ihnen geht nach dreimonatiger Bauzeit in diesen Tagen ans Netz. Das Unternehmen Innovative Sensor Technology IST AG hat auf zwei Dächern eine Fläche von 1742 m2 Solarpanels durch die Heizplan AG, Gams, installieren lassen. Mit einer Leistung von gut 345 Kilowatt Peak (kWp) soll die Anlage eine Jahresproduktion von mehr als 360000 kWh Strom erbringen. Die IST AG kann 99% davon im eigenen Betrieb brauchen und deckt fast 18% des gesamten Stromverbrauchs mit Solarenergie. Wie Jörn Lützen, operativer Leiter der Firma festhält, ist die Investition in eine PV-Anlage für einen Industriebetrieb mit grossem Strombedarf nicht nur unter dem ökologischen Gesichtspunkt sinnvoll, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht lohnend. Als Hauptgrund dafür bezeichnet er die stark gesunkenen Kosten, so dass sich die Investition – unter Einbezug der Einmalvergütung durch den Bund – bereits in weniger als 10 Jahren wieder einspielt. Darüber hinaus ist es dem Unternehmen ein Anliegen sich für das energietal toggenburg einzusetzen und die Energiewende zu unterstützen. Auf Ende des Jahres installiert es auch zwei Ladestationen mit je 22 kW für Elektroautos zur kostenlosen Benutzung für Mitarbeiter*innen und Besucher*innen.

Holzwärme und Sonnenstrom

Im Verlaufe des Dezembers soll auch die PV-Anlage der Ebnat AG, gebaut von der Roth Solartechnik, Neu St. Johann, in Betrieb gehen – mit 274 kWp Leistung und der Jahresproduktion von 260000 kWh Strom ebenfalls ein grosses Projekt. Nach Ausführungen von René Sutter, Leiter Projekte, kann das Unternehmen in Ebnat-Kappel den grössten Teil des Solarstroms selber nutzen; sogar am Wochenende, denn oft stehen auch am Samstag oder am Sonntag die Maschinen nicht still. Die Erzeugung von sauberem Strom passt in die Firmenstrategie. So heizt die Ebnat AG mit Holz und nutzt die Wärmerückgewinnung der Kompressoren zu Heizzwecken. In der Produktion hat sich ferner der Einsatz von Schweizer FSC Buchenholz für Stiele der Zahnbürsten und Haushaltbürsten etabliert. Durch den wachsenden Maschinenpark verfügt die Firma über einen hohen Stromverbrauch. Deshalb ist es gemäss Sutter naheliegend gewesen, die Aufstockung des Produktionsgebäudes als Gelegenheit für die Installation einer PV-Anlage zu nutzen. Bereits seit Juli produziert auf den Dächern der Neubauten der Schulanlage Wier die dritte grosse Anlage des Jahres 2020 in Ebnat Kappel Solarstrom. Das Projekt der Dorfkorporation Ebnat-Kappel, umgesetzt durch die Energiefabrik AG, EbnatKappel, umfasst eine Panel-Fläche von 1282 m2. Bei einer Leistung von 250 kWp ist mit einer Stromerzeugung von 225000 kWh zu rechnen. Diese Energie stellt die Dorfkorporation den Bewohner*innen zum Bezug als erneuerbaren Strom «EbnatKappler-Solar» zur Aufwertung ihres Standardstrommixes zur Verfügung.