Ab dem 23. April stehen in Nesslau Mitfahrbänkli zur Verfügung. Das neue Mobilitätskonzept will helfen, die Energieeffizienz im Privatverkehr zu steigern und den CO2-Ausstoss in der Region zu reduzieren.
Heute startet ein einzigartiges neues Mobilitätsprojekt in Nesslau: Wir lancieren gemeinsam mit der Gemeinde die «Mitfahrbänkli Toggenburg» im Testbetrieb. Der Eröffnungsanlass vom 23. April lädt dazu ein, sich von 9 bis 18 Uhr an einem der fünf Standorte über das Projekt zu informieren und die Holzbänkli, gefertigt von der Firma Gebrüder Giezendanner AG in Ebnat-Kappel, gleich selbst auszuprobieren. Mit Gutscheinen versüssen wir euch schliesslich den Tag mit Kaffee und Dessert, offeriert vom Buurebeizli Dergeten. «Die gewählten Standorte sorgen dafür, dass es so einfach wie noch nie ist, ohne Auto in die Dergeten zu kommen», freut sich Gemeindepräsident Kilian Looser.
Hinsetzen, mitfahren, Menschen kennen lernen, Energie sparen
Das Prinzip ist simpel und der Name Programm: Wer sich auf eines der Mitfahrbänkli beim Bahnhof Nesslau, Tennisplatz Nesslau, Gasthaus Speer, Stein Dorf oder in der Dergeten hinsetzt, möchte gerne mitgenommen werden. Und wer Lust auf eine Mitfahrerin oder einen Mitfahrer hat, hält einfach an. Neben der sozialen Komponente der so entstehenden Zufallsbegegnungen erhofft sich die Gemeinde Nesslau von den Bänkli besonders, die Weiler mobilitätstechnisch besser zu erschliessen.
Wir von energietal toggenburg sehen in diesem Ride-Sharing Projekt einen wichtigen Schritt zu einer energieautarken Region Toggenburg. Denn zu oft sind private Autos nur schlecht ausgelastet, weiss Präsidentin Patrizia Egloff. «Die meisten Fahrzeuge befördern nur eine Person. Mit den Mitfahrbänkli schaffen wir die Möglichkeit, diese Zahl zu erhöhen.» Ausserdem habe der motorisierte Privatverkehr generell viel Potential, die Energieeffizienz der Region zu steigern. «Die Mitfahrbänkli sind ein Beitrag zu einer nachhaltigeren Mobilität», so Egloff.
Testphase kann ausgeweitet werden
Bei den Nesslauer Mitfahrbänkli handelt es sich entsprechend um einen Pilotversuch. Kommt das Angebot in dieser Testphase gut an, werden wir es auf weitere Gemeinden ausdehnen. Denn insbesondere die Weiler des Toggenburgs sind mit dem öffentlichen Verkehr oft nur unzureichend erschlossen. Solche spontane Mitfahrgelegenheiten können also ihren Beitrag dazu leisten, Energie zu sparen und den CO2-Ausstoss in der gesamten Region zu reduzieren.
Entstanden ist die Idee der Mitfahrbänkli in der Fokusgruppe «Nachhaltige Mobilität im Toggenburg». Im Jahr 2021 führten wir verschiedene Partner aus der Region zusammen, um neue Mobilitätsangebote aufzugleisen. Das Kernteam rund um energietal toggenburg, der Energiestadt Region Obertoggenburg, der Schweizerischen Südostbahn AG und der Energieagentur St. Gallen GmbH geht nun die konkrete Umsetzung der so gewonnenen Ideen und Konzepte an – die Nesslauer Mitfahrbänkli sind der erste Schritt dazu.
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