Zuschauer in grossem Saal mit Holzboden

Am Montag, 02. Mai 2022, fand unsere Generalversammlung im Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg (BWZT) in Wattwil statt. Nach den offiziellen Traktanden folgte ein Grusswort von Claudio Bianculli, Vorsitzender der Geschäftsleitung ZAB, und ein Referat zum Thema „Neue Herausforderungen im Solarmarkt“ von Roland Langenegger, Leiter Energieakademie Toggenburg. Die Referate geben einen spannenden Einblick in die Energiebranche und die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften. Wer die Referate verpasst hat, kann diese gerne nachschauen (siehe unten). Im Anschluss gab es einen Apéro, bei welchem der Austausch mit unseren Mitgliedern im Zentrum stand.

Den Jahresbericht und weitere Informationen zum Förderverein finden Sie hier.

Grusswort | ZAB – Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid

Neue Herausforderungen im Solarmarkt | Energieakademie Toggenburg

Arbeiter platzieren einen Holzbank mit einem Stapler

Ab dem 23. April stehen in Nesslau Mitfahrbänkli zur Verfügung. Das neue Mobilitätskonzept will helfen, die Energieeffizienz im Privatverkehr zu steigern und den CO2-Ausstoss in der Region zu reduzieren.

Heute startet ein einzigartiges neues Mobilitätsprojekt in Nesslau: Wir lancieren gemeinsam mit der Gemeinde die «Mitfahrbänkli Toggenburg» im Testbetrieb. Der Eröffnungsanlass vom 23. April lädt dazu ein, sich von 9 bis 18 Uhr an einem der fünf Standorte über das Projekt zu informieren und die Holzbänkli, gefertigt von der Firma Gebrüder Giezendanner AG in Ebnat-Kappel, gleich selbst auszuprobieren. Mit Gutscheinen versüssen wir euch schliesslich den Tag mit Kaffee und Dessert, offeriert vom Buurebeizli Dergeten. «Die gewählten Standorte sorgen dafür, dass es so einfach wie noch nie ist, ohne Auto in die Dergeten zu kommen», freut sich Gemeindepräsident Kilian Looser.

Hinsetzen, mitfahren, Menschen kennen lernen, Energie sparen

Das Prinzip ist simpel und der Name Programm: Wer sich auf eines der Mitfahrbänkli beim Bahnhof Nesslau, Tennisplatz Nesslau, Gasthaus Speer, Stein Dorf oder in der Dergeten hinsetzt, möchte gerne mitgenommen werden. Und wer Lust auf eine Mitfahrerin oder einen Mitfahrer hat, hält einfach an. Neben der sozialen Komponente der so entstehenden Zufallsbegegnungen erhofft sich die Gemeinde Nesslau von den Bänkli besonders, die Weiler mobilitätstechnisch besser zu erschliessen.

Wir von energietal toggenburg sehen in diesem Ride-Sharing Projekt einen wichtigen Schritt zu einer energieautarken Region Toggenburg. Denn zu oft sind private Autos nur schlecht ausgelastet, weiss Präsidentin Patrizia Egloff. «Die meisten Fahrzeuge befördern nur eine Person. Mit den Mitfahrbänkli schaffen wir die Möglichkeit, diese Zahl zu erhöhen.» Ausserdem habe der motorisierte Privatverkehr generell viel Potential, die Energieeffizienz der Region zu steigern. «Die Mitfahrbänkli sind ein Beitrag zu einer nachhaltigeren Mobilität», so Egloff.

Testphase kann ausgeweitet werden

Bei den Nesslauer Mitfahrbänkli handelt es sich entsprechend um einen Pilotversuch. Kommt das Angebot in dieser Testphase gut an, werden wir es auf weitere Gemeinden ausdehnen. Denn insbesondere die Weiler des Toggenburgs sind mit dem öffentlichen Verkehr oft nur unzureichend erschlossen. Solche spontane Mitfahrgelegenheiten können also ihren Beitrag dazu leisten, Energie zu sparen und den CO2-Ausstoss in der gesamten Region zu reduzieren.

Entstanden ist die Idee der Mitfahrbänkli in der Fokusgruppe «Nachhaltige Mobilität im Toggenburg». Im Jahr 2021 führten wir verschiedene Partner aus der Region zusammen, um neue Mobilitätsangebote aufzugleisen. Das Kernteam rund um energietal toggenburg, der Energiestadt Region Obertoggenburg, der Schweizerischen Südostbahn AG und der Energieagentur St. Gallen GmbH geht nun die konkrete Umsetzung der so gewonnenen Ideen und Konzepte an – die Nesslauer Mitfahrbänkli sind der erste Schritt dazu.

Haben Sie weitere Ideen zur Mobilität im Toggenburg? Dann nehmen Sie an unserer Umfrage Teil.

Einfamilienhaus mit Solaranlage und Holzfassade

Seit Jahresbeginn arbeiten die Sektion des Toggenburger Hauseigentümerverbandes (HEV) und energietal toggenburg noch enger zusammen. Eine Partnerschaft mit vielen Vorteilen, wie wir finden.

«Energie» ist für jede Hausbesitzerin und jeden Hausbesitzer ein Kernthema. Sei es, wenn es um eine Wärme-Sanierung der eigenen Liegenschaft geht, den Einsatz von erneuerbaren Energiequellen oder auch einfach nur beim Thema Stromsparen: man kommt nicht daran vorbei. Deswegen freuen wir uns ganz besonders, künftig noch enger mit dem Hauseigentümerverband (HEV) Toggenburg zusammenzuarbeiten.

Beratungsangebote für die Mitglieder

Unsere Beratungsangebote werden allen Mitgliedern des HEV Toggenburg zur Verfügung stehen. «Wir möchten so gemeinsam mit dem HEV die Hauseigentümerinnen und -eigentümer aus erster Hand informieren, zum Beispiel über die erneuerbaren Möglichkeiten im Gebäude-Park», erklärt Christoph Kauz, Geschäftsleiter bei energietal toggenburg. Des weiteren werden wir an Anlässen des HEV Toggenburg informieren, bei der Sonderseite des HEV mitarbeiten und künftige Aktionen rund um Gebäude und Energie engmaschig begleiten.

Kurze Wege zu intensiverer Wissensvermittlung

Die Hauseigentums-Mitglieder seien eine wesentliche Gruppe von Energie-Nutzern im Tal, sagt Armin Brülisauer. Der Präsident des HEV Toggenburg erhofft sich von dieser, nun noch engeren, Partnerschaft Synergien und intensivere Wissensvermittlung rund um Energie. «Unseren Mitgliedern einerseits alle Möglichkeiten und neusten Trends im Energiebereich aufzuzeigen, andererseits sie dabei zu unterstützen, fortschrittliche und möglichst umweltverträgliche Lösungsansätze zu finden, ist uns ein wesentliches Anliegen.» Er schätze an der Zusammenarbeit mit energietal toggenburg die kurzen Wege und das vorwärtsorientierte Denken, das sich bereits früher gemeinsam ergeben habe.

Aufeinander gestapelte Fernwärmeleitungen

Am 4. April wurde an der Dorfversammlung von «Dietschwil dihei» die Idee eines gemeinsamen Wärmeverbunds im Dorf Dietschwil vorgestellt. Erneuerbar heizen ist momentan in aller Munde. Die ersten Gespräche haben gezeigt, dass das Interesse an einem Wärmeverbund vorhanden ist.

62 Mitglieder von «Dietschwil dihei» lauschten am Montagabend den Ausführungen der beiden Referenten Patrizia Egloff, Präsidentin von energietal toggenburg und Urs Zwingli, Geschäftsführer vom Ingenieurbüro Calorex AG. Der Zeitpunkt für einen Wärmeverbund ist genau richtig. Im Vergangenen Sommer 2021 wurde das neue St. Galler Energiegesetz in Kraft gesetzt und damit auch neue Bestimmungen für den Heizungsersatz. An der Dorfversammlung wurde daher die Chance genutzt die Bevölkerung umfassend über die Möglichkeiten des Heizungsersatzes und die Vorteile beim Umstieg auf einen erneuerbaren Energieträger aufgezeigt.

Beitrag zu einer nachhaltigen Wärmeversorgung

Mit einem Wärmeverbund könnte die lokale Ressource Holz vor Ort genutzt werden. Anwohner, Landwirt und Forstunternehmer Thomas Amrhein ergriff daher die Initiative und lud die beiden Fachreferenten zur Versammlung ein. Nun ist die Diskussion zur Projektidee lanciert und mittels einer Umfrage in allen Liegenschaften im Dorfzentrum wird der Bedarf abgeschätzt. Die ersten Gespräche haben gezeigt, dass das Interesse und Wohlwollen vorhanden sind. Bei genügend Rückmeldungen wird im nächsten Schritt, begleitet durch energietal toggenburg, eine Machbarkeitsstudie erstellt.

Heizentrale mit Berg im Hintergrund

Seit September 2020 ist das neue Fernwärme-Projekt in Alt St. Johann in Betrieb. Heute beliefert der Wärmeverbund 68 Liegenschaften mit nachhaltiger und klimafreundlicher Energie aus der Region.

Fernwärme ist ein bekanntes Konzept für die Ortsgemeinde Alt St. Johann. 25 Jahre lang versorgten zwei Anlagen gut 40 Liegenschaften mit Energie – Zeit für eine Sanierung. Denn im letzten Vierteljahrhundert hat sich in Sachen Effizienz und Umweltfreundlichkeit viel getan. Konzipiert und umgesetzt hat das neue Fernwärme-Projekt das Wiler Ingenieurbüro Calorex AG mit Anlagen von Schmid Energy Solutions aus Eschlikon. Der neue Verbund kann als voller Erfolg gewertet werden. «Ich bin sehr zufrieden, die Anlage läuft gut, und wir konnten viel Wärme produzieren», sagt Ortsgemeinde-Präsident Hubert Looser.

Mit Holz zu 900 kW Leistung

Im März 2019 hatte die Ortsbürgerversammlung Alt St. Johann das Projekt im Umfang von 4,6 Millionen Franken genehmigt, Baubeginn war kurz darauf im April. In einem ersten Bau­schritt erneuerte die Ortsgemeinde den Heizstrang Alt St. Johann bis Sändli, Unterwasser. Seit Ende September 2020 ist die neue Heizzentrale Weier in Betrieb. «Momentan beliefern wir 68 Liegenschaften mit Wärme», erklärt Hubert Looser. Für das neue Projekt sei geplant gewesen, dass mindestens 50% mehr Anschlüsse versorgt werden, als es mit der alten Infrastruktur möglich war. «Dieses Ziel haben wir schon fast erreicht», freut sich Looser. Befeuert wird der Wärmeverbund mit Holz aus der Region, der grösste Teil davon aus den eigenen Wäldern der Ortsgemeinde. Im Jahr 2021 belief sich der Verbrauch auf moderaten 7’000 Kubikmetern Holzschnitzel für bis zu 900 kW Leistung.

Attraktiv fürs Klima und den Geldbeutel

Das ist bedeutend weniger, als wenn jede Liegenschaft mit einer eigenen Holzheizung versehen wäre. Hier liegt der grosse Vorteil von solchen Wärmeverbunden: Es ist effizienter, zentral in einer Anlage mit hohem Wirkungsgrad Energie zu erzeugen. Und dann die gewonnene Wärme über ein Netzwerk von optimal isolierten Leitungen an die Verbraucher*innen zu verteilen. Da das benötigte Holz aus der Region stammt, fallen weniger Kosten für den Transport an, als wenn man fossile Energieträger über viele tausende Kilometer beziehen muss. In Alt St. Johann stammen 80% des verheizten Holzes aus dem Wald, je 10% sind Restholz aus der Holzverarbeitung und der Landschaftspflege. Die jährliche Wertschöpfung für die Region liegt so bei gut 150’000 Franken.
Aber nicht nur finanziell sind Wärmeverbunde attraktiv, auch klimatechnisch sind sie sehr interessant. Denn Holz ist ein nachhaltiger, CO2-neu­traler Energieträger – es wird nur das CO2 freigesetzt, das die Bäume über vergleichsweise wenige Jahre gebunden hatten. Das durch das Verbrennen erzeugte Treibhausgas ist also Teil des natürlichen Kreislaufs und erhöht das CO2-Budget des Planeten nicht. Bei all den Vorteilen ist es kein Wunder, dass auch andere Gemeinden in der Region auf nachhaltige Wärmeverbunde setzen. Neben Wattwil und Nesslau, dessen Verbunde bereits in Betrieb sind, sind nun auch in Mosnang und Krummenau Fernwärme-Projekte in Vorbereitung.

Wohnung mit Fernseher uns blauem Sofa

Ein Programm des Bundesamts für Energie soll Besitzer*innen von Zweitwohnungen dazu motivieren, Heizenergie zu sparen, ohne auf Komfort zu verzichten. Gemeinsam mit der Energiestadt Region Obertoggenburg und ProToggenburg unterstützen wir die Initiative aktiv in unserer Region.

Die Parahotellerie ist ein wichtiger Wirtschaftszweig im Toggenburg. Rund 5’000 Zweitwohnungen finden sich in der gesamten Region, allein in Wildhaus-Alt St. Johann sind es fast 2’000. Und diese Räumlichkeiten müssen auch dann beheizt sein, wenn sie gerade nicht bewohnt sind. Nicht selten geschieht dies dauerhaft. Man verheizt also quasi ein volles Jahr, damit es die Gäste einige Wochen bis Monate gemütlich haben. Das muss nicht sein, findet EnergieSchweiz. Mit der Initiative «MakeHeatSimple» stellt das Programm des Bundesamts für Energie (BFE) eine smarte Lösung für das Problem vor. Denn über alle Zweitwohnungen der Schweiz betrachtet sprechen wir hier von über 2’000 GWh Energie, die eingespart werden könnten.

Eine Fernbedienung für die Heizung

Das Konzept ist simpel: Die Heizungen werden mit einer elektronischen Steuerung versehen. Über das Internet oder GSM können Sie so die Heizung der Zweitwohnung bequem mit dem Handy nach Wunsch regulieren. Sie möchten das Wochenende im Chalet verbringen? Dann schalten Sie zwei Tage zuvor die Heizung an. Sie sind sich nach der Rückkehr nicht sicher, ob Sie die Heizung ausgeschaltet haben? Ein Blick aufs Handy genügt. Mit einer Investition von 500 bis 2’500 Franken sparen Sie bis zu 60% Energiekosten und schonen die Umwelt. Die Website makeheatsimple.ch zeigt Ihnen mit digitalen Tools in nur sechs Schritten, welche Lösungen und Geräte ideal mit ihrer bestehenden Infrastruktur harmonieren und schlägt regionale Dienstleister vor, die die Installation umsetzen können.

Eine Lösung auch fürs Toggenburg

MakeHeatSimple hat uns überzeugt. Gemeinsam mit der Energiestadt Region Obertoggenburg sowie ProToggenburg haben wir alle Zweitwohnungsbesitzer*innen der Region angeschrieben, um sie auf die Initiative aufmerksam zu machen. Auch stehen wir persönlich bei Fragen und für Beratungsgespräche zur Verfügung. Und: Wir verlosen unter allen Interessenten drei Energiekoffer mit Spezialitäten aus der Region. Senden Sie uns dazu ein passendes Bild zum Thema «Komfort in Ihrer Zweitwohnung» an info@energietal-toggenburg.ch zu. Viel Erfolg!

Zwei Schüler mit Abfallzange umgeben von roten Fähnchen

Auf den Boden geworfene Aludosen, Verpackungen oder leere Flaschen sind nicht nur hässlich anzusehen, sie schädigen auch die Natur und stellen eine grosse Gefahr für Tiere dar. Deshalb haben wir zusammen mit dem St. Galler Bauernverband und dem Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid (ZAB) im vergangenen Jahr das Bildungsangebot «Tatort Natur» entwickelt. Oberstufenschulklassen in Wil und Uzwil werden damit diesen Frühling gegen Littering sensibilisiert.

Unser neustes Bildungsangebot «Tatort Natur» wurde im vergangenen Jahr erfolgreich mit Schulklassen in Bazenheid und Ebnat-Kappel getestet. Drei Schulen aus Wil und Uzwil führen das Projekt nun dieses Jahr durch. Es zeigt Schüler*innen der Oberstufe auf, welche Auswirkungen Littering auf die Umwelt und die Landwirtschaft nach sich zieht. Ebenso setzen sich die Jugendlichen mit dem Abfall als Ressource am Beispiel des Handy-Kreislaufes auseinander. Unterrichtet wird das Modul durch Spezialist*innen, darunter auch aktive Landwirte des St. Galler Bauernverbands.

Littering sichtbar machen

Auch bei der ersten Durchführung in Wil folgte der theoretischen Wissensvermittlung die Feldarbeit. Die ersten Schüler*innen sammeln im Freien Abfall und machen diesen mit auffälligen Fähnchen und Plakaten sichtbar. Damit soll auch die Öffentlichkeit für die Problematik sensibilisiert werden.

Die Energiestadt Wil bietet den Wiler Schulen seit Jahren zahlreiche Bildungsangebote zur Buchung an. Das Unterrichtsmodul «Tatort Natur», welches unter Einbezug von Fachleuten der Pädagogischen Hoch-schule St. Gallen entstand, ergänzt unsere beiden Unterrichtsangebote Abfallwerkstatt und Energielabor. Diese beiden Module für die Primarschulen werden vom ZAB finanziert und in allen Mitgliedgemeinden angeboten.

Was verrottet wie lange nicht?

Plastiksack120 Jahre
PET500 bis 1000 Jahre
Bananenschale1 bis 3 Jahre
Zigarettenstummel2 bis 7 Jahre
Alu-Dose500 Jahre
Taschentuch1 bis 5 Jahre
Kaugummi5 Jahre
Glasnie
Neue Heizung in Keller

Raumwärme kostet Energie – in Privathaushalten sogar am meisten Energie überhaupt. Es stellt sich also die Frage: Wie lässt es sich besser heizen?

Dass das Heizen einen beträchtlichen Anteil am Energieverbrauch hat, merken Hausbesitzer*innen spätestens bei der Abrechnung der Energiekosten. Laut dem Bundesamt für Energie (BFE) entfallen bei durchschnittlicher Witterung fast 65 % des jährlichen Gesamtenergieverbrauchs privater Haushalte auf die Raumwärme. Und da ein grosser Teil der Haushalte auf Heizöl angewiesen ist, schmerzt das Thema «Heizung» nicht nur im Portemonnaie, sondern auch in Bezug auf die CO2-Bilanz des Landes. Denn das private Heizen macht gemäss WWF Schweiz und weiterer Umweltverbände rund ein Drittel davon aus.

Königsweg Wärmesanierung

Aber es tut sich etwas. Seit dem Jahr 2000 verliert das Heizöl kontinuierlich an Bedeutung als Energieträger für die Raumwärme. Damals heizten noch mehr als drei Viertel aller Haushalte mit Öl oder Erdgas, mit Stand 2017 waren es laut Bundesamt für Statistik (BFS) etwa zwei Drittel, im Toggenburg noch 43 % – Tendenz weiter abnehmend. Das ist gut für die Umwelt und langfristig auch fürs Portemonnaie. Ausserdem helfen Fortschritte in der Gebäudedämmung, den Energieverbrauch für die Raumwärme zu senken. Es kann sich also lohnen, in Dämmung zu investieren und auf erneuerbare Heizsysteme zu wechseln, sei es Fernwärme, Solarthermie, Holz aus der Region oder elektrische Wärmepumpen.

Welche Lösung für ihr Haus die richtige ist, können wir nicht pauschal beantworten. Wenn Sie in einem Tobel oder an einem Schattenhang leben, wird sich Solarthermie kaum anbieten. Aber vielleicht reicht die Sonneneinstrahlung für eine Wärmepumpe, die Sie mit Strom aus eigenen Solarzellen betreiben? Oder Sie interessieren sich für eine Erdsonde und fragen sich, welche Fördermittel und Finanzierungsmöglichkeiten bestehen? Kurz: Das Thema ist weitreichend. Hier können wir ihnen mit der kostenlosen Impulsberatung «erneuerbar heizen» weiterhelfen.

Smarte Tipps fürs smarte Heizen

Aber auch abseits einer Gesamtsanierung stehen ihnen verschiedene einfache Möglichkeiten offen, Energie zu sparen, ohne frieren zu müssen. Wenn Sie zum Beispiel in der Nacht die Rollläden oder Fensterläden schliessen, entweicht weniger Raumwärme, während Sie schlafen. Sie müssen also morgens nicht so stark einheizen. Umgekehrt ist es nicht verkehrt, bei sonnigem Wetter die Läden zu öffnen, um mit der Kraft der Sonne ihre Räume zu erwärmen. Und nicht zuletzt ist es sinnvoll, im Winter öfters kurz durchzulüften. Als Faustregel gilt: mindestens dreimal pro Tag während fünf bis zehn Minuten kräftig durchzulüften. Kippfenster gilt es zu vermeiden. Weitere smarte Tipps finden Sie hier.

Globi Energieshow Kindern und Wärmebild

Die Globi-Energieshow ist um ein Thema reicher. Autor Atlant Bieri und energietal toggenburg haben sich mit «sicher unterwegs mit Licht» eines wichtigen Themas angenommen und vermitteln es spielerisch, nun auch an Kindergartenkinder.

Bereits einige Jahre erfreut sich die Globi-Energieshow grosser Beliebtheit bei Schulkindern: Globi besucht zusammen mit dem Energieexperten und Buchautor Atlant Bieri Primarschul-Klassen, um ihnen mit zahlreichen spannenden Experimenten das Thema «Energie» näherzubringen. Jetzt hat unser Projektteam die Show erweitert. Mit dem neuen Teil «sicher unterwegs mit Licht» erfahren die Kinder zusätzlich zu den Energiethemen auch alles Wissenswerte, um ihren eigenen Schulweg sicherer zu gestalten. Neu besucht Globi zu diesem Zweck nicht nur Schulklassen, sondern auch die Kindergärten.

«sicher unterwegs mit Licht» erfolgreich lanciert

Nach der erfolgreichen Dezember-Premiere im Kindergarten «Lindenhof» tourt Globi nun zusammen mit Atlant Bieri durch weitere Kindergärten in Wil. Die Aktion findet im Rahmen von MONAMO Wil und der Kampagne «Ich kann das! Ich geh zu Fuss!» statt. Menschen müssen im Dunkeln gesehen werden – das gilt besonders für Kinder, die sich im Winterhalbjahr auf den Schulweg machen. Eine gute Verkehrsführung ist das eine, aber Licht erleichtert und unterstützt das Gesehen-werden in der Dämmerung enorm. Die Globi-Energieshow zeigt anschaulich und für Kinder leicht erfassbar, wie etwa ein Reflektor funktioniert oder wie und wo man ihn richtig trägt.

Sorgfältige Energienutzung von klein auf

Die Jüngsten vor Unfällen zu schützen ist nicht der einzige Grund, weshalb sich die Stadt Wil für dieses Projekt einsetzt. Sie erhofft sich von der Energieshow und der neuen Kampagne auch, dass die nächste Generation der Bevölkerung bereits von klein auf die Wichtigkeit einer sorgfältigen Energienutzung erkennt. Mit Hilfe unserer Veranstaltung soll ein wichtiger Beitrag zum Bilden eines Bewusstseins für Energie und Verkehrssicherheit ganz allgemein geleistet werden, so die Fachstelle «Energie und Mobilität» der Stadt Wil.

Vom Globi-Buch zur Energieshow

Die Erweiterung der Globi-Energie­show folgt auf eine Erfolgsgeschichte. Energieexperte und Autor Atlant
Bieri veröffentlichte 2016 das Sachbuch «Globi und die Energie» – und seither hat es sich über 13’000-mal verkauft. Mit der neu konzipierten und in Wil getesteten Show bringen wir zusammen mit Bieri, den technischen Betrieben Wil und der Energiestadt Wil in einer geglückten Kooperation Kindern das Thema in all seinen Formen näher: Was alles ist Energie? Was bewirkt sie? Wie können wir damit umgehen? Die Energieshow setzt für die Vermittlung auf spielerische Experimente sowie Vorführungen und wendet sich besonders an Schulklassen der 4. und 5. Stufe. Mit der Sensibilisierungskampagne «sicher unterwegs mit Licht» soll sie jetzt auch jüngere Kinder in der Region ansprechen.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.globi-energieshow.ch

Glühbirne mit Stromstecker

Die Toggenburger Energiewende ist unübersehbar: Es gibt viele neue PV-Anlagen, Fernwärmeverbunde und Elektroladestationen. Doch wo stehen wir wirklich? Die von uns erstellte Bilanz zum Gesamtenergieverbrauch der Toggenburger Gemeinden des Jahres 2019 zeigt: Wir sind auf dem richtigen Weg – Handlungsbedarf besteht aber alleweil.

Wie ein Blick auf die neusten Zahlen von 2019 zeigt, stimmen diese sehr positiv. So liegt der Endenergieverbrauch für Strom, Wärme und Mobilität bei rund 1.4 MWh (siehe Grafik). Das sind 5.6 Prozent weniger als noch bei der Energiebilanzierung im Jahr 2013. Bei den einzelnen Energiebereichen gibt es jedoch grosse Unterschiede.

Strom

75 % des im Toggenburg benötigten Stroms entstammt aus erneuerbaren Energiequellen. Dieser erfreuliche Wert ist zu einem grossen Teil der Einführung des erneuerbaren Basis-Strommix der Regionalen Energieversorger zu verdanken. Wie die Energieversorger bekannt gaben, sank der Stromverbrauch jedoch nicht einmal um 1 Prozent. Bis 2050 ist jedoch eine Reduktion von 18 Prozent erforderlich. Gerade im Bereich der Elektroheizungen und -boiler sowie effizienteren Geräten und Anlagen besteht noch grosses Potenzial.

Wärme

Der Anteil erneuerbarer Wärme am Gesamtwärmeverbrauch hat um ganze 10 Prozentpunkte zugenommen. So haben die erneuerbaren Heizungsträger erstmals die Marke von 50 Prozent überschritten. Der Wärme-Mix zeigt eine deutliche Verlagerung von den fossilen zu den erneuerbaren Energien. Mit 43 Prozent Heizöl und Gas ist aber noch viel Entwicklungspotenzial für erneuerbare Wärmeerzeugung vorhanden. Beim Endverbrauch zeigt sich aber bereits jetzt eine deutliche Effizienzsteigerung.

Mobilität

Ein anderes Bild zeigt sich in der Mobilität. Obwohl der Gesamtenergieverbrauch auch hier rückläufig ist, verursacht dieser Bereich insgesamt 56 Prozent der Treibhausgasemissionen. Das ist auf die geringe Anzahl Batterie- und Brennstoffzellenfahrzeuge zurückzuführen. Denn aktuell widerspiegeln diese nur ein Prozent der gesamten Fahrzeugflotte. Prognosen zeigen aber, dass diese bereits im Jahr 2040 100 Prozent abdecken. Trotz einem Anstieg des Stromverbrauchs kann dank verbesserter Antriebseffizienz und dem Umstieg auf erneuerbare Energien der Energieverbrauch im Bereich Mobilität um nochmals 46 Prozent reduziert werden.
Sukzessive Umsetzung
Gemeinsam mit den Toggenburger Gemeinden, Kanton, Bund und vielen weiteren Projektpartnern werden wir in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität weitere Massnahmen und Ziele definieren. So kommen wir einer nachhaltigen Energiezukunft sukzessive näher.