Zwei Schüler mit Abfallzange umgeben von roten Fähnchen

Auf den Boden geworfene Aludosen, Verpackungen oder leere Flaschen sind nicht nur hässlich anzusehen, sie schädigen auch die Natur und stellen eine grosse Gefahr für Tiere dar. Deshalb haben wir zusammen mit dem St. Galler Bauernverband und dem Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid (ZAB) im vergangenen Jahr das Bildungsangebot «Tatort Natur» entwickelt. Oberstufenschulklassen in Wil und Uzwil werden damit diesen Frühling gegen Littering sensibilisiert.

Unser neustes Bildungsangebot «Tatort Natur» wurde im vergangenen Jahr erfolgreich mit Schulklassen in Bazenheid und Ebnat-Kappel getestet. Drei Schulen aus Wil und Uzwil führen das Projekt nun dieses Jahr durch. Es zeigt Schüler*innen der Oberstufe auf, welche Auswirkungen Littering auf die Umwelt und die Landwirtschaft nach sich zieht. Ebenso setzen sich die Jugendlichen mit dem Abfall als Ressource am Beispiel des Handy-Kreislaufes auseinander. Unterrichtet wird das Modul durch Spezialist*innen, darunter auch aktive Landwirte des St. Galler Bauernverbands.

Littering sichtbar machen

Auch bei der ersten Durchführung in Wil folgte der theoretischen Wissensvermittlung die Feldarbeit. Die ersten Schüler*innen sammeln im Freien Abfall und machen diesen mit auffälligen Fähnchen und Plakaten sichtbar. Damit soll auch die Öffentlichkeit für die Problematik sensibilisiert werden.

Die Energiestadt Wil bietet den Wiler Schulen seit Jahren zahlreiche Bildungsangebote zur Buchung an. Das Unterrichtsmodul «Tatort Natur», welches unter Einbezug von Fachleuten der Pädagogischen Hoch-schule St. Gallen entstand, ergänzt unsere beiden Unterrichtsangebote Abfallwerkstatt und Energielabor. Diese beiden Module für die Primarschulen werden vom ZAB finanziert und in allen Mitgliedgemeinden angeboten.

Was verrottet wie lange nicht?

Plastiksack120 Jahre
PET500 bis 1000 Jahre
Bananenschale1 bis 3 Jahre
Zigarettenstummel2 bis 7 Jahre
Alu-Dose500 Jahre
Taschentuch1 bis 5 Jahre
Kaugummi5 Jahre
Glasnie
Neue Heizung in Keller

Raumwärme kostet Energie – in Privathaushalten sogar am meisten Energie überhaupt. Es stellt sich also die Frage: Wie lässt es sich besser heizen?

Dass das Heizen einen beträchtlichen Anteil am Energieverbrauch hat, merken Hausbesitzer*innen spätestens bei der Abrechnung der Energiekosten. Laut dem Bundesamt für Energie (BFE) entfallen bei durchschnittlicher Witterung fast 65 % des jährlichen Gesamtenergieverbrauchs privater Haushalte auf die Raumwärme. Und da ein grosser Teil der Haushalte auf Heizöl angewiesen ist, schmerzt das Thema «Heizung» nicht nur im Portemonnaie, sondern auch in Bezug auf die CO2-Bilanz des Landes. Denn das private Heizen macht gemäss WWF Schweiz und weiterer Umweltverbände rund ein Drittel davon aus.

Königsweg Wärmesanierung

Aber es tut sich etwas. Seit dem Jahr 2000 verliert das Heizöl kontinuierlich an Bedeutung als Energieträger für die Raumwärme. Damals heizten noch mehr als drei Viertel aller Haushalte mit Öl oder Erdgas, mit Stand 2017 waren es laut Bundesamt für Statistik (BFS) etwa zwei Drittel, im Toggenburg noch 43 % – Tendenz weiter abnehmend. Das ist gut für die Umwelt und langfristig auch fürs Portemonnaie. Ausserdem helfen Fortschritte in der Gebäudedämmung, den Energieverbrauch für die Raumwärme zu senken. Es kann sich also lohnen, in Dämmung zu investieren und auf erneuerbare Heizsysteme zu wechseln, sei es Fernwärme, Solarthermie, Holz aus der Region oder elektrische Wärmepumpen.

Welche Lösung für ihr Haus die richtige ist, können wir nicht pauschal beantworten. Wenn Sie in einem Tobel oder an einem Schattenhang leben, wird sich Solarthermie kaum anbieten. Aber vielleicht reicht die Sonneneinstrahlung für eine Wärmepumpe, die Sie mit Strom aus eigenen Solarzellen betreiben? Oder Sie interessieren sich für eine Erdsonde und fragen sich, welche Fördermittel und Finanzierungsmöglichkeiten bestehen? Kurz: Das Thema ist weitreichend. Hier können wir ihnen mit der kostenlosen Impulsberatung «erneuerbar heizen» weiterhelfen.

Smarte Tipps fürs smarte Heizen

Aber auch abseits einer Gesamtsanierung stehen ihnen verschiedene einfache Möglichkeiten offen, Energie zu sparen, ohne frieren zu müssen. Wenn Sie zum Beispiel in der Nacht die Rollläden oder Fensterläden schliessen, entweicht weniger Raumwärme, während Sie schlafen. Sie müssen also morgens nicht so stark einheizen. Umgekehrt ist es nicht verkehrt, bei sonnigem Wetter die Läden zu öffnen, um mit der Kraft der Sonne ihre Räume zu erwärmen. Und nicht zuletzt ist es sinnvoll, im Winter öfters kurz durchzulüften. Als Faustregel gilt: mindestens dreimal pro Tag während fünf bis zehn Minuten kräftig durchzulüften. Kippfenster gilt es zu vermeiden. Weitere smarte Tipps finden Sie hier.

Globi Energieshow Kindern und Wärmebild

Die Globi-Energieshow ist um ein Thema reicher. Autor Atlant Bieri und energietal toggenburg haben sich mit «sicher unterwegs mit Licht» eines wichtigen Themas angenommen und vermitteln es spielerisch, nun auch an Kindergartenkinder.

Bereits einige Jahre erfreut sich die Globi-Energieshow grosser Beliebtheit bei Schulkindern: Globi besucht zusammen mit dem Energieexperten und Buchautor Atlant Bieri Primarschul-Klassen, um ihnen mit zahlreichen spannenden Experimenten das Thema «Energie» näherzubringen. Jetzt hat unser Projektteam die Show erweitert. Mit dem neuen Teil «sicher unterwegs mit Licht» erfahren die Kinder zusätzlich zu den Energiethemen auch alles Wissenswerte, um ihren eigenen Schulweg sicherer zu gestalten. Neu besucht Globi zu diesem Zweck nicht nur Schulklassen, sondern auch die Kindergärten.

«sicher unterwegs mit Licht» erfolgreich lanciert

Nach der erfolgreichen Dezember-Premiere im Kindergarten «Lindenhof» tourt Globi nun zusammen mit Atlant Bieri durch weitere Kindergärten in Wil. Die Aktion findet im Rahmen von MONAMO Wil und der Kampagne «Ich kann das! Ich geh zu Fuss!» statt. Menschen müssen im Dunkeln gesehen werden – das gilt besonders für Kinder, die sich im Winterhalbjahr auf den Schulweg machen. Eine gute Verkehrsführung ist das eine, aber Licht erleichtert und unterstützt das Gesehen-werden in der Dämmerung enorm. Die Globi-Energieshow zeigt anschaulich und für Kinder leicht erfassbar, wie etwa ein Reflektor funktioniert oder wie und wo man ihn richtig trägt.

Sorgfältige Energienutzung von klein auf

Die Jüngsten vor Unfällen zu schützen ist nicht der einzige Grund, weshalb sich die Stadt Wil für dieses Projekt einsetzt. Sie erhofft sich von der Energieshow und der neuen Kampagne auch, dass die nächste Generation der Bevölkerung bereits von klein auf die Wichtigkeit einer sorgfältigen Energienutzung erkennt. Mit Hilfe unserer Veranstaltung soll ein wichtiger Beitrag zum Bilden eines Bewusstseins für Energie und Verkehrssicherheit ganz allgemein geleistet werden, so die Fachstelle «Energie und Mobilität» der Stadt Wil.

Vom Globi-Buch zur Energieshow

Die Erweiterung der Globi-Energie­show folgt auf eine Erfolgsgeschichte. Energieexperte und Autor Atlant
Bieri veröffentlichte 2016 das Sachbuch «Globi und die Energie» – und seither hat es sich über 13’000-mal verkauft. Mit der neu konzipierten und in Wil getesteten Show bringen wir zusammen mit Bieri, den technischen Betrieben Wil und der Energiestadt Wil in einer geglückten Kooperation Kindern das Thema in all seinen Formen näher: Was alles ist Energie? Was bewirkt sie? Wie können wir damit umgehen? Die Energieshow setzt für die Vermittlung auf spielerische Experimente sowie Vorführungen und wendet sich besonders an Schulklassen der 4. und 5. Stufe. Mit der Sensibilisierungskampagne «sicher unterwegs mit Licht» soll sie jetzt auch jüngere Kinder in der Region ansprechen.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.globi-energieshow.ch

Glühbirne mit Stromstecker

Die Toggenburger Energiewende ist unübersehbar: Es gibt viele neue PV-Anlagen, Fernwärmeverbunde und Elektroladestationen. Doch wo stehen wir wirklich? Die von uns erstellte Bilanz zum Gesamtenergieverbrauch der Toggenburger Gemeinden des Jahres 2019 zeigt: Wir sind auf dem richtigen Weg – Handlungsbedarf besteht aber alleweil.

Wie ein Blick auf die neusten Zahlen von 2019 zeigt, stimmen diese sehr positiv. So liegt der Endenergieverbrauch für Strom, Wärme und Mobilität bei rund 1.4 MWh (siehe Grafik). Das sind 5.6 Prozent weniger als noch bei der Energiebilanzierung im Jahr 2013. Bei den einzelnen Energiebereichen gibt es jedoch grosse Unterschiede.

Strom

75 % des im Toggenburg benötigten Stroms entstammt aus erneuerbaren Energiequellen. Dieser erfreuliche Wert ist zu einem grossen Teil der Einführung des erneuerbaren Basis-Strommix der Regionalen Energieversorger zu verdanken. Wie die Energieversorger bekannt gaben, sank der Stromverbrauch jedoch nicht einmal um 1 Prozent. Bis 2050 ist jedoch eine Reduktion von 18 Prozent erforderlich. Gerade im Bereich der Elektroheizungen und -boiler sowie effizienteren Geräten und Anlagen besteht noch grosses Potenzial.

Wärme

Der Anteil erneuerbarer Wärme am Gesamtwärmeverbrauch hat um ganze 10 Prozentpunkte zugenommen. So haben die erneuerbaren Heizungsträger erstmals die Marke von 50 Prozent überschritten. Der Wärme-Mix zeigt eine deutliche Verlagerung von den fossilen zu den erneuerbaren Energien. Mit 43 Prozent Heizöl und Gas ist aber noch viel Entwicklungspotenzial für erneuerbare Wärmeerzeugung vorhanden. Beim Endverbrauch zeigt sich aber bereits jetzt eine deutliche Effizienzsteigerung.

Mobilität

Ein anderes Bild zeigt sich in der Mobilität. Obwohl der Gesamtenergieverbrauch auch hier rückläufig ist, verursacht dieser Bereich insgesamt 56 Prozent der Treibhausgasemissionen. Das ist auf die geringe Anzahl Batterie- und Brennstoffzellenfahrzeuge zurückzuführen. Denn aktuell widerspiegeln diese nur ein Prozent der gesamten Fahrzeugflotte. Prognosen zeigen aber, dass diese bereits im Jahr 2040 100 Prozent abdecken. Trotz einem Anstieg des Stromverbrauchs kann dank verbesserter Antriebseffizienz und dem Umstieg auf erneuerbare Energien der Energieverbrauch im Bereich Mobilität um nochmals 46 Prozent reduziert werden.
Sukzessive Umsetzung
Gemeinsam mit den Toggenburger Gemeinden, Kanton, Bund und vielen weiteren Projektpartnern werden wir in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität weitere Massnahmen und Ziele definieren. So kommen wir einer nachhaltigen Energiezukunft sukzessive näher.

Möchten wir die Energiewende schaffen, brauchen wir geeignete Lösungen für die Stromversorgung im Winterhalbjahr. Das Bundesamt für Energie (BFE) zeigt im Dossier «Energieperspektiven 2050+» zum Thema «Stromversorgung der Schweiz im Winterhalbjahr», wie wir diese Knacknuss lösen können.

Ende Oktober des vergangenen Jahres veröffentlichte das BFE das Dossier «Energieperspektiven 2050+» zum Thema «Stromversorgung der Schweiz im Winterhalbjahr». Darin wird beschrieben, dass nach Ausserbetriebnahme der Kernkraftwerke und dem langfristigen Klimaziel von Netto-Null Treibhausgasemissionen mit einem höheren Stromimport im Winterhalbjahr zu rechnen ist. Dieser Stromimport besteht langfristig vor allem aus Windenergie.

Flexibilität als Schlüsselfaktor

Ein detaillierter Blick ins Dossier zeigt, dass die Schweiz mit Wasserkraftwerken und Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen über eine hohe Flexibilität auf der Erzeugungsseite verfügt. Aber auch bei den neuen Stromverbrauchern (z.B. Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen) bestehen umfangreiche Möglichkeiten zur Flexibilisierung des Stromverbrauchs. So kann der Stromverbrauch verschoben und an die erneuerbare Stromproduktion angepasst werden. Technische Speichermöglichkeiten, wie zum Beispiel Power to Gas, erlauben es, künftig überschüssigen Solarstrom im Sommer zu speichern und bei erhöhtem Bedarf im Winterhalbjahr zu nutzen.

Erneuerbare Energien integrieren

Auch im Toggenburg sind wir gefordert, einen saisonalen Ausgleich der erneuerbaren Energien zu ermöglichen. Gemeinsam mit den Energieversorgern aus der Region prüfen wir stetig den Einsatz neuer Technologien. Andererseits kann immer noch viel Energie gespart werden. Denn rund 10 Prozent des Stroms verpufft in Schweizer Haushalten ungenutzt im Standby-Modus. Mit der Verwendung einer schaltbaren Steckerleiste lässt sich dies einfach per Knopfdruck verhindern.

Weitere Beratungsangebote und Energiespartipps finden Sie bei den entsprechenden Links.

Seit dem 1. Januar 2022 ist das neue Förderprogramm Energie 2021–2025 in Kraft. Das kantonale Programm zur finanziellen Unterstützung von erneuerbaren Energien beinhaltet nun erstmals auch die Förderung von Ladestationen mit Lastmanagement in bestehenden Bauten.

Der Kanton St. Gallen gab im «Nachtrag zum Förderungsprogramm Energie 2021–2025» bekannt, dass ab sofort auch Infrastrukturanlagen mit Lastmanagement zum elektrischen Laden von Elektrofahrzeugen gefördert werden. Beantragen kann die Fördergelder, wer die Installation von mindestens vier Ladestationen in nicht öffentlichen Einstellhallen von bestehenden Bauten plant. Bei gemischtem Nutzen (Wohnen/Nichtwohnen) ist zu beachten, dass die Nutzfläche Wohnen nicht weniger als 30 Prozent betragen darf.

Grosszügige Beiträge

Mit einem Maximalbeitrag von 25 000 Franken – nicht mehr als 35 Prozent der Investitionskosten – wird das Einrichten der Anschlussleitungen mit 300 Franken für jeden eingerichteten Parkplatz gefördert. Auch bei der Installation von mindestens vier betriebsbereiten Ladestationen wird der Kauf mit 800 Franken je Parkplatz grosszügig unterstützt.

Weitere Informationen zu den kantonalen Fördermassnahmen finden Sie hier.

Jugendliche löten bei einem Experiment

Der Förderverein energietal toggenburg hat das Jahr 2021 nutzen können, um neue Projekte in Partnerschaft mit Organisationen, Unternehmen und Gemeinden zu lancieren. Der Rückblick mit Bildern zeigt einige der Höhepunkte.

Solarpavillon

Wer einen Event im Freien plant, kann neu auf eine nachhaltige, mobile Infrastruktur setzen, die wie ein Zelt vor Witterungseinflüssen schützt. Energietal toggenburg hat in Zusammenarbeit mit engagierten Fachpartnern den «Solarpavillon» realisiert. Sein Giebeldach ist eine Photovoltaikanlage, die eine Fläche von 60 m2 deckt. Ein Teil der Stromproduktion erfolgt über eine Inselanlage mit Batterie, so dass sich der Strom direkt vor Ort und der Pavillon unabhängig vom Stromnetz nutzen lässt. Der weiteren Stromproduktion dient eine Verbundanlage mit Einspeisung ins öffentliche Netz.
Dank einer speziell konzipierten Unterkonstruktion und Glasabdeckung sind die Zellen des Solardachs auch von unten zu sehen und machen die Stromerzeugung sichtbar. Der Solarpavillon kann ab 2022, mit oder ohne Wände, für Anlässe gemietet werden. Vermietung sowie Auf- und Abbau: vierd.ch

Aktionstage fürs Klima

Im Projekt «Gemeinsam fürs Klima» verknüpften energietal toggenburg und die Genossenschaft Zeitgut Toggenburg die Freiwilligenarbeit mit dem Einsatz fürs Klima. Dabei konnten Interessierte im Rahmen von «Aktionstagen» konkret mithelfen, die Auswirkungen des Klimawandels in der Region zu vermindern: mit der Pflege von Weiden und Naturreservaten oder der Arbeit im Repair Café. Wer als Helfer*in mitwirkt, hat weiterhin die Möglichkeit, sich auf freiwilliger Basis bei Zeitgut Toggenburg registrieren zu lassen. Dank der Mitgliedschaft wird der Klima-Einsatz dem persönlichen Zeitgutkonto angerechnet und erhält dadurch grössere Wertschätzung.

Nachhaltiger Tourismusbetrieb

Das neue Beratungsangebot «Nachhaltiger Tourismusbetrieb» ist das Resultat der Zusammenarbeit zwischen Toggenburg Tourismus, dem Ökozentrum und energietal toggenburg im Jahr 2021. Gemeinsam wollen sie den heimischen Tourismus- und Gastrobetrieben die Chancen und das Potenzial aufzeigen, das die Nachhaltigkeit für die Region Toggenburg birgt. Im Mittelpunkt der Dienstleistung stehen ein Nachhaltigkeitsprofil und ein Massnahmenkatalog. Auf dessen Basis entscheidet das Unternehmen wie und in welchen Bereichen es Veränderungen anstreben will. Die Beratung ist für Hotel-, Restaurations- und Tourismusbetriebe im Toggenburg kostenlos.

Experimentierlabor

«Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist nur Information.» Das Zitat von Albert Einstein bildet den Leitgedanken des Experimentierlabors. Angeregt von der Arbeitgebervereinigung Ebnat-Kappel ist es dem Trägervereins Experimentierlabor und dem energietal toggenburg gelungen, das neue Angebot mit Pilotschulen in Ebnat-Kappel aufzubauen. Es bietet Schüler*innen der 3. bis zur 6. Klasse spielerischen Zugang zu technischen und naturwissenschaftlichen Themen und ermöglicht ihnen über das Experimentieren frühzeitig mit der Berufswelt in Kontakt zu treten. Nach der Pilotumsetzung 2021 lässt sich das Experimentierlabor auch in anderen Gemeinden adaptieren und kann dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Denn in die Entwicklung der Experimente sind jeweils lokale Unternehmen eingebunden.

Globi und die Energie

Zu den Höhepunkten gehört für das energietal toggenburg auch die Überarbeitung des Buchs «Globi und die Energie». Es ist im Frühjahr 2021 in der 3. Auflage erschienen und erzählt die Herausforderungen der Energiewende und des Klimawandels anhand Globis Reise durchs Energietal. Und «Globi» war auch einmal mehr der Star auf der Kinderbaustelle in Wil.

Tatort Natur

Daneben konnte der Förderverein das Angebot «Tatort Natur» mit Schulen in Kirchberg und Ebnat-Kappel durchführen. Es hat zum Ziel, Schüler*innen der Oberstufe für das Thema Littering zu sensibilisieren und sorgt mit der «Fähnchenaktion» auch für Aufsehen in der Bevölkerung. In der Feldarbeit sammeln Schüler*innen den Abfall auf der Wiese ein und markieren ihn mit roten Fähnchen. Der Fahnenwald bleibt, als unübersehbares Zeichen des Litterings, für eine Weile stehen. Das gemeinsame Angebot von energietal toggenburg, dem St. Galler Bauernverband (SGBV) und dem Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid (ZAB) können Oberstufen im Einzugsgebiet des ZAB buchen.

Events

Möglich ist 2021 auch die Durchführung verschiedener Veranstaltungen – teilweise online, teilweise vor Ort – gewesen. Neben den Energiegipfeli und Referaten zum Thema «erneuerbar heizen» führte energietal toggenburg unter anderem den eigenen «Dankeschön-Anlass» bei der Regionalwerk Toggenburg AG in Bazenheid durch.

Engagement der Gemeinden

Im Streben nach einer erneuerbaren und effizienten kommunalen Energieversorgung haben die Toggenburger Gemeinden in Begleitung des Fördervereins 2021 grosse Schritte gemacht – sei es mit ihren Förderprogrammen, der Überarbeitung ihrer Energiekonzepte oder der Lancierung des Projekts «Nachhaltiges Mobilitätsökosystem Nesslau» in Zusammenarbeit mit regionalen und externen Fachpartnern. Im Rahmen des Mobilitätsprojekts können Toggenburger*innen ab 2022 auf innovative nachhaltige Mobilitätsangebote gespannt sein.

Mitfahrbänkli aus Holz in Werkstatt

Das «Mitfahrbänkli» gehört zum ersten neuen Angebot, das im Toggenburg die nachhaltige Mobilität fördern soll. Ausgehend von Nesslau erfolgt ab 2022 die Erprobung des Bänklis und die schrittweise Ausweitung im ganzen Tal.

Im Rahmen von «Netzwerke Energie St. Gallen» hat die Fokusgruppe «Nachhaltige Mobilität im Toggenburg » verschiedene Partner aus der Region zusammengeführt und Mobilitätsangebote vorbereitet, die eine CO2-Reduktion im Verkehr ermöglichen. Nun verfolgt ein Kernteam rund um den Förderverein energietal toggenburg, die Schweizerische Südostbahn AG und die Energieagentur St. Gallen GmbH die konkrete Umsetzung unter dem Titel «Nachhaltiges Mobilitätsökosystem Nesslau».

Fünf kreative Alternativen

Zu den geplanten Angeboten gehört das «Mitfahrbänkli Toggenburg». An ausgewählten Standorten sollen speziell markierte Sitzbänke platziert werden. Wer auf dem Bänkli sitzt, wünscht eine Mitfahrgelegenheit. Wer vorbeifährt ist gebeten, anzuhalten und den Fahrgast mitzunehmen. Die Gebrüder Giezendanner AG, Ebnat-Kappel, produziert mit ihren Auszubildenden die Bänkli mit regionalem Holz. Neben dem «Mitfahrservice», «Mobility-on-demand Toggenburg» und «Toggi Bike-2Go» ist die «Anreise als Erlebnis» ein weiteres der geplanten Angebote. Es hat zum Ziel, die Anreise ins Toggenburg mit dem öffentlichen Verkehr attraktiv und kurzweilig zu gestalten. Toggenburg Tourismus lässt dazu Podcasts zum Thema «Toggenburger Liebesgeschichten» produzieren, die im Postauto durch QR-Codes auf den Sitzen beworben werden.

Die Koordinationsstelle für nachhaltige Mobilität KOMO des Bundesamtes für Energie unterstützt das Toggenburger Projekt finanziell. Die Trägerschaft bildet die Region Toggenburg, während «clevermobil» als Expertenunterstützung gewonnen werden konnte. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften begleitet die Umsetzung im Rahmen eines Forschungsprojekts des Bundesamts für Verkehr. Wir informieren über den weiteren Verlauf des Projektes auf unserer Webseite.

Hochbeet mit Gemüse und einer Informationstafel

Mit dem Projekt «Genuss für Mensch und Natur» hat Lichtensteig den Binding Innovationspreis für Biodiversität erhalten – eine nationale Bestätigung für den Weg, den die Gemeinde seit bald acht Jahren gemeinsam mit der Bevölkerung verfolgt.

Im Apothekergarten bei der Bushaltestelle wachsen Heilpflanzen unterteilt nach ihren Wirkungsbereichen, in Hochbeeten seltene Gemüsesorten oder essbare Wildblumen, im Naschgarten Spalierobst und Beeren. Auf kleiner Ruderalfläche begrenzt von Trockensteinmauern bieten Totholz und heimische Pionierpflanzen unzähligen Insekten und Echsen einen Lebensraum. Ein naturnaher Park, Grillstelle, Gemeinschaftsgarten und Wildwiesenblumen laden zum Verweilen ein. Wer durch Lichtensteig spaziert trifft immer wieder auf kleine, vielfältige Ökoflächen, wo hübsche Holzschilder die Pflanzen erklären und zum Pflücken und Naschen einladen. «Wir verbinden Naturschutz mit Genuss und sensibilisieren die Bevölkerung im Alltag für die Vielfalt der Natur.» Sarah Brümmer ist seit zwei Jahren für den Bereich Biodiversität in Lichtensteig verantwortlich. Mit Kreativität und Herzblut schafft sie in enger Kooperation mit Werkhofmitarbeitenden neue Grünflächen im Städtli und bindet die freiwilligen Helfer*innen mit ihrem langjährigen Engagement für die Biodiversität in Lichtensteig ein.

Gelebte Partizipation

Die ökologische Aufwertung geeigneter Flächen wurzelt, wie viele innovative Projekte im Städtli, im Partizipationsprozess, den die Gemeinde 2013 angestossen hat, um der Bevölkerung die Mitwirkung bei der Gestaltung ihres Lebensumfelds zu ermöglichen. Im Rahmen von Zukunftswerkstätten bildete sich damals die Arbeitsgruppe «Blühendes Lichtensteig», die sich ehrenamtlich für die nachhaltige Bewirtschaftung der öffentlichen Flächen engagiert.
Parallel dazu hat der Gemeinderat im Sinne des «Führens von unten», wie Stadtpräsident Mathias Müller erklärt, den Rahmen für die Professionalisierung des Engagements geschaffen und mit Sarah Brümmer als Verantwortliche den Weg zur Grünstadt-Zertifizierung eingeschlagen. Das Label zeichnet Gemeinden aus, die sich intensiv für die nachhaltige Gestaltung und Pflege ihrer Grünflächen einsetzen und betrifft nach Ausführungen von Müller weit mehr als ökologische Aufwertungen. Die Gemeinde richtet auch verwaltungsinterne Prozesse auf ein nachhaltiges Management aus und realisiert beispielsweise Massnahmen im Bereich des Bauens und der Richtplanung, beim Beschaffungswesen, bei der Mobilität oder der Kommunikation. Lichtensteig ist ausserdem Pilotgemeinde für die «Umsetzungshilfe-Biodiversität», ein Förderprogramm, das der Kanton St. Gallen im Rahmen seiner Biodiversitätsstrategie umsetzt.

Langfristig verankern

Die Arbeit der letzten Jahre zeigt Wirkung: Blumen und Sträucher sind gewachsen; graue, «tote» Flächen haben sich in Oasen vielfältiger Pflanzen- und Tierwelt verwandelt. «Die Rabatte vor dem Werkhof verleitet, nach anfänglicher Skepsis, die Leute heute dazu, stehen zu bleiben, die Informationstafeln zu lesen und sich nach Tipps für die eigene naturnahe Gartengestaltung zu erkundigen», nennt Stephan Huber, Werkhofleiter, ein Beispiel für die zunehmende Sensibilisierung der Bevölkerung. Und das Wirken zieht Kreise über die Städtligrenzen hinaus. Lichtensteig wurde mit dem Binding Innovationspreis für besonders innovative Projekte zur Biodiversitätsförderung ausgezeichnet. Für Sarah Brümmer, Stephan Huber und Mathias Müller ist der Preis nicht allein Anerkennung und Bestätigung für ihre und die Arbeit aller freiwilligen Helfer*innen, sondern auch Ansporn, den erfolgreichen Weg weiter zu verfolgen und langfristig in Lichtensteig zu verankern. So ist für 2022 neben der Realisierung verschiedener Projekte geplant, die Freiwilligenarbeit zu stärken und interessierte Vereine wie NaThur oder NaturFlooz weiter einzubinden.

Lorenz Neher präsentiert das Förderprogramm in Lichtensteig

Die Gemeinde Lichtensteig lanciert am 1. Januar 2022 ein kommunales Energieförderprogramm. Dabei profitieren Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer von grosszügigen Beiträgen beim Heizungsersatz, bei Wärmedämmungen und der Erzeugung von Solarstrom und Wärme. Ziel des Förderprogramms ist die Erhöhung der Eigenproduktion von Strom und Wärme und die Reduzierung des CO2-Ausstosses in der Gemeinde. Am Dienstagabend wurde die Bevölkerung entsprechend informiert.

Mathias Müller begrüsste vergangenen Dienstag, 2. November 2021, die interessierten Lichtensteigerinnen und Lichtensteiger und stellte gemeinsam mit der Energiekommission Lichtensteig, der Energieagentur St. Gallen und energietal toggenburg das neue Förderprogramm vor. Es wurde aufgezeigt, was die Gemeinde Lichtensteig in den letzen Jahren im Bereich der Energie und Umwelt bereits erreicht hat und wo das Toggenburg und insbesondere die Gemeinde Lichtensteig bezüglich der Energieentwicklung steht. Im Fokus stand am Informationsabend aber das neue Energieförderprogramm, dessen Abwicklung und die Fragen aus der Bevölkerung.

Heizungsersatz, Nutzung der Sonnenenergie und Wärmedämmung

Den Ersatz der Elektro-, Gas- oder Ölheizung oder alten Holzfeuerung durch eine neue Holzfeuerung mit dem Qualitätssiegel Holzenergie Schweiz unterstützt die Gemeinde ab dem 1. Januar 2022 pauschal mit 3’000 Franken. Der Ersatz mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe wird pauschal mit 1’000 Franken unterstützt, Sole-Wasser und Wasser-Wasser- Wärmepumpe pauschal mit 3’000 Franken. Der Anschluss an einen Wärmeverbund, welcher überwiegend mit erneuerbarer Energie betrieben wird, wird für Einfamilienhäuser mit 2’500 Franken und für Mehrfamilienhäuser oder Nichtwohnbauten mit 3’500 Franken unterstützt.

Neue Photovoltaik-Aufdachanlagen werden mit 200 Franken pro Kilowatt und Indachanlagen mit 400 Franken pro Kilowatt unterstützt. Der maximale Förderbeitrag beträgt bei Aufdachanlagen 2’000 Franken und bei Indachanlagen 4’000 Franken. Weiter werden Beiträge für Sonnenkollektoranlagen ausgerichtet, dies bis zu einem Maximalbetrag von 6’000 Franken.

Wärmedämmungen von Einzelbauteilen werden mit CHF 20.-/m² Dämmfläche unterstützt. Der Maximalbeitrag beträgt bei Einfamilienhäuser 1’500 Franken und bei Mehrfamilienhäusern 3’000 Franken.

Förderantrag einreichen

Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer in der Gemeinde Lichtensteig können den Förderantrag ab dem 1. Januar 2022 elektronisch ausfüllen und unter http://efoerderportal.sg.ch einreichen. Dieser wird von der Energieagentur St. Gallen GmbH beurteilt und bewilligt, sofern das Projekt die Förderkriterien erfüllt und der Antrag vor Baubeginn eingereicht wurde.

Förderprogramme in der Region Toggenburg

Die Gemeinde Lichtensteig ist bereits die zehnte von insgesamt zwölf Toggenburger Gemeinden, welche ein kommunales Förderprogramm anbieten. Ausserdem profitieren alle Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Lichtensteig von den kostenlosen Beratungsangeboten von energietal toggenburg. Weitere Informationen zu den Förderprogrammen finden Sie hier.