Modellhaus auf Bauplan mit Bargeld

Mit der gemeinsamen Aktion «Sanieren & Profitieren» fördern wir gemeinsam mit den Toggenburger Raiffeisenbanken ab dem 1. November 2020 die Erstellung von Gebäudemodernisierungskonzepten. Mitglieder der Banken profitieren zusätzlich zum kantonalen Förderbeitrag von einem Gutschein von 300 Franken.

Die Gebäude benötigen rund 40 % des Energieverbrauchs der gesamten Schweiz und sind im Toggenburg in 60 % der Fälle energetisch ungenügend und stark sanierungsbedürftig. Da die Möglichkeiten zur Reduktion des Energiebedarfs sehr gross sind, möchten wir gemeinsam mit den Raiffeisenbanken, Mittleres Toggenburg, Obertoggenburg und Regio Unteres Toggenburg & Neckertal Sanierungen von Liegenschaften noch attraktiver gestalten. Zusätzlich zu den kantonalen Fördergeldern erhalten Mitglieder einer Toggenburger Raiffeisenbank einen Gutschein von 300 Franken für die Erstellung eines Gebäudemodernisierungskonzeptes. Nach Abzug des kantonalen Förderbeitrags und des Gutscheins belaufen sich die Gesamtkosten für die Erstellung eines Konzeptes für ein Einfamilienhaus nur noch auf rund 700 Franken. Wird der Umsetzungsbonus genutzt, ist die Konzepterstellung gar kostenlos.

Gesamtheitliche Planung

Hauseigentümer*innen erhalten bis spätestens 30. November 2021 einen ausführlichen Bericht mit Priorisierung der energetischen Verbesserungsmassnahmen für Gebäudehülle, Heizung, Warmwasser, Beleuchtung und elektrische Geräte. Mit dem darin enthaltenen Massnahmenplan und dem Vorschlag zur zeitlichen Umsetzung kann die Sanierung der eigenen Liegenschaft frühzeitig angegangen und gesamtheitlich geplant werden. Auch die Berechnung der Investitionskosten mit Förderbeiträgen und Energieeinsparungen ist ein wichtiger Aspekt des Konzeptes.

Attraktiver Umsetzungsbonus

Wer nach Erstellen des Gebäudemodernisierungskonzeptes innerhalb von zwei Jahren eine Massnahme gemäss kantonalem Förderungsprogramm realisiert, erhält für die Sanierung am Einfamilienhaus einen Umsetzungsbonus von 700 Franken. Bei Mehrfamilienhäusern fällt der Förderbeitrag entsprechend höher aus.

Weitere Informationen zur Aktion und/oder die Anmeldung findet Sie hier.

Holzenergiezentrum Toggenburg im Sommer

Vor zehn Jahren startete das Holzenergiezentrum Toggenburg (HEZT) den Betrieb und produzierte als einer der ersten Wärmeverbünde in der Schweiz Wärme und Strom. Anstelle der Jubiläumsfeier, welche der HEZT-Verwaltungsrat infolge der Corona-Einschränkungen absagte, erinnert ein kurzer Rückblick an die Anfänge des Pionierprojekts.

Ende Juni 2009 erfolgt der Spatenstich – ein Jahr später besteht die Feuerung die Taufe – im Herbst 2010 nimmt die Holzschnitzelheizung im Stich in Nesslau mit Wärmekraftkopplung und 6,5 Kilometer langem Wärmeverbund den Betrieb auf – rechtzeitig um den 65 ersten Bezüger*innen in Nesslau-Neu St. Johann ab dem Winter 2010 ganzjährig wohlige Wärme für Heizung und Warmwasser zu liefern.
«Die kurze Bauzeit war schon ein grosser Erfolg», erinnert sich Köbi Rutz, Seele des Projekts und Präsident der Genossenschaft Holzenergiezentrum Toggenburg (HEZT). Die Initiative dafür geht auf die Kreisalpenkorporation Krummenau-Nesslau und die Ortsgemeinde Nesslau zurück, zwei öffentliche Waldbesitzer mit einer Vision: Sie wollten das Holz möglichst wirtschaftlich und ökologisch in der Gemeinde nutzen und Wertschöpfung für die Region schaffen. Nach einer Machbarkeitsstudie gründeten sie zur Realisierung ihres Wärmeverbunds die Genossenschaft HEZT mit weiteren Partnern und Rutz an der Spitze.

Pionierleistung

«Im Verlaufe der Projektentwicklung haben wir verschiedene Wärmeverbünde auch im Ausland besichtigt und begeisterten uns für die gleichzeitige Holzverstromung», erzählt Rutz – eine Idee, welche auch die St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG (SAK) überzeugte. Die Energieversorgerin übernahm die Finanzierung der Wärme-Kraft-Kopplungsanlage zur Stromerzeugung (Organic Rankine Cycle-Verfahren) und ist bis heute dafür zuständig.
Dass die Genossenschaft vor 10 Jahren eine der ersten Holzheizungszentralen mit Fernwärmenetz und Stromproduktion in der Schweiz einweihen konnte, ist nach Einschätzung von Rutz zwei weiteren glücklichen Umständen zu verdanken. Zum einen unterstützten Stiftungen, Kanton, Bund, die Schweizer Berghilfe und die SAK sowie die künftigen Wärmebezüger*innen das 14,6 Mio. Franken Projekt finanziell. Zum anderen hatte die Genossenschaft in Urs Zwingli, Ingenieurbüro Calorex AG, einen Fachmann gefunden, der kompetent und engagiert die ganze Anlage selber plante.

Reduktion des CO2-Ausstosses

Heute produziert das HEZT rund 11,5 Mio. Kilowattstunden (kWh) Wärme pro Jahr und versorgt über ein effizient gedämmtes Fernwärmenetz 122 Betriebe, öffentliche Gebäude und Haushaltungen auf einer Trasselänge von gut 7,5 Kilometern. Die erneuerbare Wärme ersetzt rund 1’300’000 Liter Heizöl und reduziert den CO2-Ausstoss jährlich um 3’000 Tonnen. Je nach Winter braucht es dafür rund 27’000 m3 Holzschnitzel, die vollumfänglich aus der Waldregion 5 stammen. Die Forstbetrieb Obertoggenburg AG ist sowohl für die Lieferung des Holzes als auch die Aufbereitung der Schnitzel und Befüllung des Silos zuständig. Nach Ausführungen von Köbi Rutz kauft die Genossenschaft nicht eine Holzmenge ein, sondern vergütete die Schnitzel über die daraus produzierte Energiemenge. Das bedeutet: Je besser die Qualität der Schnitzel, desto grösser ist die Wärmeproduktion, was Lieferanten und Betreibern einen Vorteil bringt. Die Stromproduktion ist auf 2,4 Mio. kWh ausgelegt. Dieser Ökostrom wird ins Netz der SAK eingespeist und kann den Bedarf von rund 600 Haushaltungen decken.

Übergabe von Solarpreis-Diplom

Patrizia Egloff und Marlen Kleger konnten an der 30. Solarpreis-Verleihung vom vergangenen Dienstag mit Stolz ein Solarpreis-Diplom in Empfang nehmen. Gemeinsam mit Giuseppe Fent, Fent Solare Architektur, wurden wir als Förderverein für die grosse Arbeit am Eventhaus ausgezeichnet. Das mobile Eventhaus, gebaut im Plus-Energie-Bau-Standard, gastierte 2019 in jeder der zwölf Toggenburger Gemeinden. Auf kleinstem Raum konnten wir während unseres 10-Jahre Jubiläums demonstrieren, wie sich die 2000-Watt-Gesellschaft umsetzten lässt.

Weitere Informationen zum Eventhaus finden Sie hier.

Duschbrause in Dusche

Im Rahmen der Aktion «Ihr Handgriff spart» haben seit Anfang Juni 2020 bereits rund 2’200 Haushalte im Toggenburg eine Wohlfühl-Duschsparbrause zum Preis von 10 Franken bestellt. Ganz ohne Komforteinbusse haben 10 % aller Toggenburger Haushalte den Warmwasserverbrauch bereits um bis zu 50% gesenkt.

Um die CO2-Emissionen und den Energieverbrauch im Toggenburg nachhaltig zu senken, lancierten wir Anfang Juni 2020 die Duschbrausenaktion im Toggenburg. Finanziell unterstützt von der Stiftung KliK (Klimaschutz und CO2-Kompensation) und allen zwölf Toggenburger Gemeinden können Haushalte eine Sparbrause im Wert von 37 Franken zum Sparpreis von 10 Franken bestellen. Ganz ohne Komforteinbusse kann so der Wasserverbrauch um bis zu 50% gesenkt werden. Beim Energieverbrauch beträgt die Einsparung im durchschnittlichen Haushalt rund 800 kWh jährlich. Wird das Warmwasser mit Strom erzeugt, entspricht die Reduktion etwa dem fünffachen Stromverbrauch eines Kühlschranks der Effizienzklasse A+++. Erfolgt die Aufbereitung mit Gas oder Heizöl, lassen sich rund 200 kg CO2 -Emissionen vermeiden. Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt: Dank des geringeren Energie- und Wasserverbrauches bleiben jedes Jahr zwischen 50 und 300 Franken mehr in der Haushaltkasse.

Aktion läuft bis Ende Dezember

Sparbrausen können weiterhin zum Aktionspreis von 10 Franken mit der Geschäftsantwortkarte oder noch einfacher, online unter diesem Link bestellt werden. Der Bezug ist beschränkt auf eine Duschbrause pro Haushalt.