Temperaturregler an Heizkörper

Mit einem Sonderkredit von 10 Millionen Franken will die Regierung des Kantons St. Gallen erneuerbare Heizsysteme fördern. Dank der zusätzlichen Mittel im Umfang von 30 Millionen Franken könnten bis 2023 rund 6’000 Öl- und Gasheizungen durch klimafreundlichere Heizsysteme ersetzt werden. Die Kampagne für den beschleunigten Ersatz fossiler Heizungen startete am 16. März 2020 und ist bis Ende 2023 begrenzt.

Ergänzend zu den bisherigen Beiträgen im kantonalen Förderprogramm an erneuerbare Wärmegewinnung, Sanierungen und Gebäudemodernisierungskonzepten soll der Sonderkredit zwei weitere Angebote unterstützen:

  • Impulsberatung erneuerbar heizen
    Bei der «Impulsberatung erneuerbar heizen» besucht ein*e Berater*in die Kunden*innen zuhause. Die Beratungsperson klärt im Gespräch den Energiebedarf des Gebäudes und übergibt danach dem*r Hauseigentümer*in Grundlagen für den Entscheid zum Wechsel des Heizsystems. Das Förderprogramm unterstützt eine solche Beratung mit 500 Franken. Informationen zur Kampagne und zum Beratungsangebot finden Sie hier.
  • Anlagenzertifikat Wärmepumpen-System-Modul
    Das «Anlagenzertifikat Wärmepumpen-System-Modul» stellt sicher, dass die Komponenten der Wärmepumpe aufeinander abgestimmt wurden und der Strom effizient genutzt wird. Die Kosten von 245 Franken je Zertifikat übernimmt das Förderprogramm.

Weitere Informationen zum VII. Nachtrag finden Sie hier.

Münzen in einer Dose

Um die lokalen Potenziale besser auszunutzen und das kantonale Förderprogramm zu ergänzen haben einige Toggenburger Gemeinden kommunale Energieförderprogramme. Eine aktuelle Übersicht aller kommunaler Förderprogramme finden Sie hier.

Energieförderprogramm Oberhelfenschwil

Seit 1. Januar 2020 unterstützt die Gemeinde Oberhelfenschwil den Bau von Photovoltaik-Anlagen, den Einbau von Solarstrombatterien, Fensterersatz und den Ersatz von Elektroheizungen und fossilen Heizungen durch Holzfeuerungen, Fernwärmeanschlüsse und Wärmepumpen. Weitere Informationen der Gemeindeverwaltung finden Sie hier.

Energieförderprogramm Neckertal

Seit 1. April 2019 werden im Neckertal der Bau von Photovoltaik-Anlagen, der Einbau von Solarstrombatterien, Fensterersatz und der Ersatz von Elektroheizungen und fossilen Heizungen durch Holzfeuerungen und Fernwärmeanschlüsse unterstützt. Weitere Informationen der Gemeindeverwaltung finden Sie hier.

Förderprogramm Energiestadt Region Obertoggenburg

Die Energiestadt Region Obertoggenburg unterstützt bereits seit 1. April 2018 den Bau von Photovoltaik-Anlagen, den Einbau von Solarstrombatterien, Sonnenkollektoren, Fensterersatz und den Ersatz von Elektroheizungen und fossilen Heizungen durch Holzfeuerungen, Fernwärmeanschlüsse und Wärmepumpen.

Energieförderprogramm Bütschwil-Ganterschwil

Die Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil erarbeitet zurzeit ein kommunales Energieförderprogramm, welches voraussichtlich ab Mai 2020 starten soll. Der Gemeinderat möchte einem möglichst grossen Teil der Bevölkerung finanzielle Unterstützung bei Investitionen in erneuerbare Energien bieten und dazu motivieren, den CO2-Ausstoss mit geeigneten Massnahmen zu reduzieren. Aktuell werden Richtlinien erarbeitet, welche den Vollzug des Energieförderprogramms regeln. Weitere Informationen finden Sie hier.

Noch immer sind zwei von drei Bauten in der Schweiz mit Öl oder Erdgas beheizt und tragen zum hohen CO2-Ausstoss des Gebäudeparks bei. Um die Energie- und Klimaziele zu erreichen, muss ein Umstieg bei den Heizungen erfolgen. Dazu will das Programm «erneuerbar heizen» einen Beitrag leisten.

Ist eine Heizung um die 15 Jahre alt, wird es Zeit, sich mit dem Ersatz zu beschäftigen – eine Entscheidung, die den CO2-Ausstoss des Gebäudes die nächsten 20 Jahre beeinflusst. Hier setzt das Programm «erneuerbar heizen» von EnergieSchweiz mit Informationskampagne und Impulsberatung an. Es hat zum Ziel, Hauseigentümer*innen beim Heizungswechsel zu unterstützen und sie rechtzeitig über geeignete Alternativen zu fossilen Energieträgern zu informieren.

Individuelle Lösungen

Für die im Toggenburg kostenlose Impulsberatung sind ausgebildete Fachleute zuständig. Sie führen vor Ort eine grobe Zustandsanalyse der Heizungsanlage und der Gebäudehülle durch und zeigen Optionen für ein neues Heizsystem auf. Ihre konkrete Empfehlung ist ein zum Gebäude passendes System, welches bauliche Gegebenheiten und Bedürfnisse der Hausbesitzer*innen berücksichtigt.

Als zeitgemässe, wirtschaftliche Lösungen stehen Wärmepumpen, Sonnenkollektoren, Holzfeuerungen und Anschlüsse an Wärmenetze im Vordergrund. Denn werden beim Heizungsersatz nebst den Investitionskosten auch die Betriebskosten berücksichtigt, so sind erneuerbare Systeme, über die ganze Lebensdauer gerechnet, kostengünstiger als Feuerungen mit fossilen Brennstoffen.

Förderung

Zudem unterstützen verschiedene Toggenburger Gemeinden den Ersatz von Öl-, Gas- und Elektroheizungen durch Systeme mit erneuerbaren Energien mit einem Förderbeitrag: die Energiestadt Region Obertoggenburg mit den Gemeinden Ebnat-Kappel, Nesslau und Wildhaus-Alt St. Johann sowie Neckertal und Oberhelfenschwil.

Ebenso bietet der Kanton St. Gallen Fördergelder bei der Heizungserneuerung. Am 16. März 2020 hat er die Kampagne für den beschleunigten Ersatz fossiler Heizungen startet. Mit zusätzlichen Fördergeldern will die Regierung die Nutzung erneuerbarer Heizsysteme wie zum Beispiel Wärmepumpen vorantreiben. Dazu hat der Kantonsrat im vergangenen Jahr einen Kredit von 10 Millionen Franken bis 2023 beschlossen. Mit den zusätzlichen Beiträgen des Bundes von voraussichtlich 20 Millionen Franken ist für die Kampagne (2020 bis 2023) von 30 Millionen Franken auszugehen.

Weitere Informationen

Informationen zur Förderung: energieagentur-sg.ch

Anmeldung und weitere Informationen: Impulsberatung «erneuerbar heizen»

Laptop mit arbeitender Person

Wir nehmen die Notlage sehr ernst und haben zum Schutze unseres Teams und dessen Familien die meisten Arbeitsplätze in die eigenen vier Wände verlegt. Obwohl unsere Veranstaltungen nicht stattfinden und wir den direkten Kontakt meiden, sind wir sehr gerne für Sie da. Via E-Mail (info@energietal-toggenburg.ch) oder Telefon (071 987 00 77) können Sie uns zuhause kontaktieren. Wir freuen uns auf jeden digitalen oder telefonischen Kontakt.

Gueti Gsundheit und hoffentlich bis bald.

Ihr energietal Team

Zwei Frauen fahren Fahrrad

Ob für Besorgungen in der Gemeinde oder den Arbeitsweg in der Region – im hügeligen Obertoggenburg ist für kurze Strecken das E-Bike ein ideales Verkehrsmittel. Bei relativ kleinem Kraftaufwand ermöglicht es saubere sowie stress- und staufreie Fahrten. Die Energiestadt Region Obertoggenburg fördert vom 1. März bis 30. April 2020 den Kauf der umweltfreundlichen Bikes.

Eine Umfrage der Gemeinden Ebnat-Kappel, Nesslau und Wildhaus-Alt St. Johann hat ergeben: Mehr als 70 % aller Verwaltungsmitarbeitenden haben einen Arbeitsweg zu bewältigen, der kürzer als 10 Kilometer ist. Als Energiestadt Region Obertoggenburg sehen die Gemeinden hier Potenzial, eine saubere Art der Mobilität zu unterstützen und den Zielen der Energieautarkie sowie der 2000-Watt-Gesellschaft einen Schritt näher zu kommen.

Bei kurzen Strecken ist das Velo und im hügeligen Toggenburg das E-Bike ein ideales Verkehrsmittel. Um die Bevölkerung zu motivieren, Arbeitswege unter 10 Kilometer vermehrt auf dem Sattel zurückzulegen, lancieren die drei Obertoggenburger Gemeinden eine E-Bike Aktion.

Der Umstieg aufs E-Bike lohnt sich

Aus dem gemeinsamen Energiefonds der Energiestadt Region Obertoggenburg fördern die Gemeinden den Kauf von 100 neuen E-Bikes mit je 300 Franken. Zudem engagieren sich die beiden Velogeschäfte in der Region, die Velo-Metzg in Unterwasser und Zweirad Eugster in Nesslau, für die Aktion. Sie gewähren für je 50 E-Bikes einen zusätzlichen Rabatt von 200 Franken. Dank dieser Zusammenarbeit stehen 100 elektrische Fahrräder mit einer Preisreduktion von je 500 Franken zur Verfügung. Um auch der Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen, werden neue E-Bikes ab einem Kaufpreis von 3000 Franken unterstützt.

Gesund und sauber

Der Betrag bietet einen echten Anreiz umzusatteln und sich ein E-Bike anzuschaffen – zum Vorteil des Portemonnaies, der eigenen Gesundheit und der Umwelt. Mit dem E-Bike – geladen mit Strom aus erneuerbarer Energie – lassen sich der CO2-Ausstoss sowie die Lärm- und Schadstoffbelastung durch den Verkehr massiv reduzieren.

Die Aktion dauert vom 1. März bis 30. April 2020 oder bis zur Ausschöpfung der Fördermittel. Davon profitieren können Einwohner*innen sowie Zweitwohnungsbesitzer*innen der Gemeinden Ebnat-Kappel, Nesslau sowie Wildhaus-Alt St. Johann.

Die Förderbedingungen finden Sie hier.

Zwei Arbeiter zeigen die Grauwasseraufbereitungsanlage am Eventhaus

Ein libanesisches Jungunternehmen entwickelte mit dem Handwerker-Kollektiv «Wirkstadt» eine innovative Lösung zur Grauwasseraufbereitung für das Eventhaus. Die Anlage reduziert nicht nur den Trinkwasserverbrauch, sondern kann auch von den Nutzenden selbst gewartet werden.

Das Eventhaus gastierte 2019 als Projekt zum 10-jährigen Bestehens des Fördervereins jeweils einen Monat lang in einer der 12 Toggenburger Gemeinden und hat der Bevölkerung die 2000-Watt-Gesellschaft nähergebracht. Nach dieser Reise durchs Thur- und Neckertal ist das Eventhaus ans Handwerker-Kollektiv «Wirkstadt» zur eigenen Benützung übergegangen, welches dieses in enger Zusammenarbeit mit dem Büro Fent Solare Architektur und energietal toggenburg gebaut hatte.

Unterstützung von Start-up

Beim kleinen Holzhaus handelt es sich um ein mobiles, mit Solarenergie versorgtes Gebäude, welches das Leben in einer 2000-Watt-Gesellschaft umsetzt. Es verbindet die umweltverträgliche Wohntechnologie mit dem Ansatz «reduzieren, wiederverwenden, recyceln (Reduce, Reuse, Recycle)» und entspricht als zweites mobiles Haus in der Schweiz dem Minergie-P-Standard. Bei der Umsetzung von zwei nötigen Aspekten wurden weitere Fachleute benötigt: beim Umgang mit dem Grauwasser und der geplanten Fassadenbegrünung. Patrizia Egloff, Präsidentin von energietal toggenburg, suchte Unterstützung beim gemeinnützigen Verein Cewas aus Willisau, der auf die Verbesserung der Geschäftspraktiken in der Wasserver- und Abwasserentsorgung spezialisiert ist und kleinen Unternehmen hilft, in diesem Markt Fuss zu fassen. Johannes Heeb von Cewas hatte das Projekt international ausgeschrieben. Als Gewinner ging das libanesische Jungunternehmen Innovating Green Technology (IGT) hervor. Nach Vorbereitungen im Libanon machten sich die Geschäftspartner Haytham Dbouk und Ahmed Shalaby auf den Weg nach Lichtensteig, zu ihrem ersten internationalen Projekt.

Dort entwickelten und installierten sie unterstützt vom Handwerkerkollektiv Wirkstadt im Eventhaus auf der Flöözliwiese eine Grauwasser-Reinigungsanlage. Dabei stellte sich eine weitere Herausforderung. Neben der Aufbereitung des gebrauchten Wassers sollte auch Regenwasser für den vertikalen Garten an der Eventhaus Fassade gesammelt werden. Die Abwasserexperten hatten somit zwei getrennte Systeme zur Wasseraufbereitung zu bauen, die kostengünstig und einfach zu betreiben sind. Denn das Ziel war klar: Die Nutzer müssen die Anlage sowohl technisch als auch finanziell selbst unterhalten können. Nach 15 Tagen intensiver Arbeit haben die Wirkstadt und IGT diese Voraussetzung erreicht.

Abwasserexperten aus dem Libanon

Das Start-up aus dem Nahen Osten hat sich bereits als «Innovating Green Technology» in diversen Projekten zur Förderung nachhaltiger Technologien einen Namen gemacht und das in Zusammenarbeit mit grossen Partnern aus der Entwicklungshilfe wie der Eidgenössischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, DEZA und UNICEF. Nun waren der 25-jährige libanesische Jungunternehmer Haytham Dbouk und sein Geschäftspartner Ahmed Shalaby erstmals für ein internationales Projekt in der Schweiz. Angestossen hat die Initiative energietal toggenburg in Zusammenarbeit mit der NGO «cewas middle east» und der DEZA, die innovative Wasserprojekte im Nahen Osten fördern.

Haytham Dbouk, der 2019 den «Massachusetts Institute of Technology MIT Innovators Under 35» Preis gewonnen hat und sein Teamkollege nutzten ihre Zeit in der Schweiz auch dafür, sich an Treffen mit den Wasserexperten der Eawag und der ZHAW auszutauschen und um potenzielle zukünftige Projekte anzudenken.

Die Gemeinde Oberhelfenschwil hat auf Anfang 2020 ihr kommunales Förderprogramm gestartet. Dabei profitieren Hausbesitzer*innen von Beiträgen, wenn sie auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Gebäuden setzen.

Über 80 Prozent der Gebäude im Toggenburg gelten als sanierungsbedürftig. Im Bereich der Wärmeerzeugung sind noch immer viele Ölfeuerungen im Einsatz. Mit einem attraktiven Förderprogramm will nun die Gemeinde Oberhelfenschwil die Einwohner*innen motivieren, den CO2-Ausstoss mit geeigneten Massnahmen zu reduzieren.

Förderung für erneuerbare Energien

Die Gemeinde bietet finanzielle Unterstützung bei der Installation einer Photovoltaikanlage oder einer Solarstrombatterie. Ebenso kann ein Hausbesitzer vom neuen Förderprogramm profitieren, wenn er die alten Fenster durch neue energieeffiziente ersetzt. Ein vierter Bereich bildet der Heizungsersatz. Installiert ein Gebäudeeigentümer anstelle seiner alten Elektro-, Öl- oder Gasheizung eine Holzfeuerung, eine Wärmepumpe oder realisiert den Anschluss an ein Fernwärmenetz, erhält er einen Förderbeitrag (siehe Flyer).

Vor Baubeginn einreichen

Die Gemeinde Oberhelfenschwil hat das Förderprogramm, das auf drei Jahre ausgelegt ist, in Zusammenarbeit mit dem Förderverein energietal toggenburg und der Energieagentur St. Gallen GmbH entwickelt. Es sieht pauschale Beiträge und die ausschliesslich elektronische Bearbeitung vor, damit sich der finanzielle Aufwand für die Beurteilung der Gesuche tief halten lässt. Dafür zuständig ist die Energieagentur St. Gallen GmbH. Dort können die Gesuche seit dem 1. Januar 2020 eingereicht werden: http://efoerderportal.sg.ch. Diese Einreichung muss immer vor Baubeginn erfolgen.

Auf der Webseite der Energieagentur sind auch die Informationen zu Förderbeiträgen des Kantons abrufbar. Für eine kostenlose Beratung rund um Heizungsersatz und Solarenergie können Sie uns gerne kontaktieren.

Zwei Einfamilienhäuser mit Solaranlage

Zwei Einfamilienhäuser an der Bäderstrasse in Nesslau wurden an der Solarpreisverleihung 2019 in Genf mit einem PlusEnergieBau-Diplom ausgezeichnet. Ihre Besonderheit: Sie decken den Wärmebedarf mit zwei Eisspeichern ab.

Seit Ende 2017 erzeugen die zwei Einfamilienhäuser in Holzbauweise an der Bäderstrasse in Nesslau mehr CO2– freien Strom als sie benötigen. Es sind also sogenannte PlusEnergie Bauten. Das Besondere an ihnen ist: Sie decken ihren Wärmebedarf mit Eisspeichern. Zwei 103 grosse Wassertanks dienen wenige Meter unter der Erde als Eisspeicher. Um die Wärmeenergie für die Häuser zu gewinnen, wird das Wasser in den Tanks gefroren. Dazu entziehen eine Wärmepumpe und Kältemittel dem Wasser die Energie. Gefriert das Wasser, entsteht sogenannte Kristallisationswärme. Diese lässt sich mit einer frostsicheren Flüssigkeit in die Häuser transportieren und zum Heizen nutzen. Die Energie, die bei der Kristallisation entsteht, ist um ein Vielfaches höher, als jene, welche es zum Abkühlen des Wassers benötigt. Ist der Tank völlig gefroren, kann keine Wärme mehr produziert werden. Aus diesem Grund versorgen je ein Solar-Luftkollektor an den Gebäuden die Eisspeicher mit Wärme. Mit diesem Prinzip produzieren die PlusEnergie-Einfamilienhäuser jährlich 15‘400 kWh.

Mehr Produktion als Verbrauch

Ausserdem verfügen beide Gebäude über eine vorbildlich integrierte Photovoltaik-Anlage (PV) auf dem Süddach, die zusammen 17‘100 kWh CO2-freien Solarstrom erzeugen.  Mit dem Eisspeicher generieren sie total 32‘500 kWh Energie pro Jahr. Der Gesamtenergiebedarf der Häuser beträgt jährlich rund 30‘000 kWh. Somit liegt die Eigenenergieversorgung mit 32‘500 kWh bei rund 108%. Der jährliche Solarstromüberschuss macht 2500 kWh aus.

Die innovativen Häuser sind nun ausgezeichnet worden. Während die Firma Roth Solartechnik in Neu St. Johann die PV-Anlagen installierte, ist die Giger Holzbau AG aus Nesslau Bauherrin und für die Architektur verantwortlich. Am vergangenen Freitag hat sie in Genf ein PlusEnergieBau-Diplom an der Solarpreisverleihung 2019 erhalten .

Weitere Informationen: www.solaragentur.ch

Bäcker mit Brot auf Cargobike

Eine umweltfreundliche Mobilität liegt der Gemeinde Wattwil am Herzen. Wattwil engagiert sich deshalb seit September 2018 gemeinsam mit der TCS Regionalgruppe Toggenburg beim innovativen Bike-Sharing Projekt von carvelo2go: Elektrische Lastenräder oder Cargo-Velos, die man ganz einfach stundenweise mieten kann. Mit diesem kommunalen Angebot soll jede*r Wattwiler*in die Möglichkeit haben, Kinder umweltschonend zu chauffieren und Waren praktisch zu transportieren.

Das beim Café Abderhalden stationierte Cargo-Velo ist mit einer Batterie und einem Elektromotor ausgestattet und bietet so eine Reichweite von 40-50 Kilometer. Auf die grosszügige Ladefläche kann eine Nutzlast von bis zu 100 Kilogramm geladen werden und dank eingebauten Sitzbänken und Gurten, finden alternativ auch bis zu zwei Kindern bequem Platz. Das Bike eignet sich also hervorragend zum Befördern von Paketen, Wocheneinkäufen oder für eine gemütliche Ausfahrt mit der Familie.

Mit dem Sharing-Angebot von carvelo2go, der Schweizer Lastenrad-Initiative der Mobilitätsakademie und des Förderfonds Engagement Migros, kann das Lastenrad tatsächlich ganz einfach für jeden Zweck stundenweise gemietet werden. Wer bei carvelo2go registriert ist, bucht das Cargo-Velo gegen einen kleinen Mietbetrag und holt beim Café Abderhalden den Akku und Schlüssel ab. Nach der Miete gibt man es am gleichen Ort zur vereinbarten Zeit wieder zurück.

Registrieren und Buchungen vornehmen können Sie unter www.carvelo2go.ch

Die Gemeinde Wattwil und die TCS Regionalgruppe Toggenburg wünschen viel Spass bei der Nutzung und eine gute Fahrt.

Toggenburger Churfirsten im Herbst

Die Energiestadt Region Obertoggenburg mit den Gemeinden Ebnat-Kappel, Nesslau und Wildhaus-Alt St. Johann lancierte im April 2018 ein regionales Förderprogramm. Die Bilanz nach einem Jahr ist positiv. Total sind bei 96 Gesuchen Beiträge für Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz sowie des Einsatzes erneuerbarer Energien zugesichert.

Die grösste Nachfrage nach Fördergeldern erzielen mit 35 zugesicherten Gesuchen die Photovoltaikanlagen, gefolgt vom Fensterersatz mit 26 und dem Heizungsersatz durch Wärmepumpen mit 23 Projekten. Auch die weiteren Förderbereiche stossen auf reges Interesse: Anschlüsse an Wärmenetze, thermische Solaranlagen, Ersatzneubau und Heizungsersatz durch Holzfeuerungen. Nach einem Jahr sind für die total 96 Gesuche gut 211‘000 Franken aus dem Förderfonds zugesichert beziehungsweise bereits ausbezahlt worden.

Impulse für Umsetzung

Die erfreuliche Nachfrage lässt den Schluss zu, dass die Förderung bei Liegenschaftsbesitzern als starker Impuls wirkt, Projekte schneller umzusetzen. Damit leisten die Hauseigentümer*innen einen konkreten Beitrag an die energiepolitischen Ziele der Energiestadt Region Obertoggenburg, des Energietals und der Energiestrategie 2050. Die Projekte haben nicht nur eine Reduktion der CO2-Emissionen und die Ausnutzung einheimischer Energiepotenziale zur Folge, sie tragen ausserdem zur Wertschöpfung in der Region bei. Bei Fördermassnahmen gehen Bund und Kantone im Durchschnitt von einer siebenfachen Wirkung aus. Ein Förderfranken bewirkt 7 Franken zusätzlicher Investitionen, was theoretisch bedeutet: Die 211‘000 Franken Fördergelder führen bei der Umsetzung der Massnahmen zu Investitionen von rund 1,5 Mio. Franken. Von den Investitionen profitiert zu einem grossen Teil das regionale Gewerbe – sei es in Form von Aufträgen für die Installation einer Solaranlage oder einer Wärmepumpe, sei es für Arbeiten beim Fensterersatz oder bei einem Wärmenetzanschluss.

Pionierhafte Finanzierung

Die Idee für das regionale Förderprogramm geht auf die Initiative der Energiekommission Obertoggenburg und des Fördervereins energietal toggenburg zurück. Für die Abwicklung zeigt sich die Energieagentur St. Gallen GmbH verantwortlich. Sie prüft die Gesuche und spricht die Verfügungen. Die finanziellen Mittel stammen aus dem regionalen Förderfonds. Diesen alimentieren Ebnat-Kappel, Nesslau und Wildhaus-Alt St. Johann gemeinsam mit einem Beitrag pro Einwohner und verteilen die Gelder unabhängig von der Anzahl der Gesuche in den einzelnen Kommunen. Die paritätische Verteilung in einer Region ist ein Novum in der Schweiz.

Interessierte Hausbesitzer müssen ihre Gesuche vor Baubeginn einreichen.
Informationen, Merkblätter und Formulare zur kommunalen und zur kantonalen Förderung sind zu finden unter: http://efoerderportal.sg.ch/

Kuchendiagramm von Fördergesuchen im Obertoggenburg