Interessenten werden Experimente vorgestellt

Das Experimentierlabor geht im September in die zweite Runde. Schulklassen und Gruppen können in Alt St. Johann alles, was mit Energie zu tun hat, hautnah erleben.

Das «Experimentierlabor» feierte letztes Jahr in Ebnat-Kappel Premiere – und war ein voller Erfolg. Expertinnen und Experten sowie Lernende unserer Partner-Betriebe begleiteten Schulklassen bei spannenden Experimenten rund ums Thema Energie. Ob Flaschenzüge oder programmierbare Roboter, durch die Experimente entstanden Erfolgserlebnisse, die bei den Schülerinnen und Schülern Begeisterung für technische Berufe weckten. Schon 2021 war die Zusammenarbeit mit lokalen Betrieben eines unserer Kernanliegen, dieses Jahr spannen wir für das Experimentierlabor in Alt St. Johann mit gleich vier Unternehmen zusammen: Tobler Haustechnik & Metallbau, Bichler & Partner, TechnoWood und Roth Solartechnik werden Technik und Wissenschaft erfahr- und erlebbar machen.

Spielerisch zu komplexen Themen

Das Experimentierlabor Obertoggenburg will Schulkindern den Zugang zu technischen und naturwissenschaftlichen Themen auf eine spielerische Art und Weise bieten, erklärt Petra Kohler. «Die konkreten Versuche befinden sich zurzeit im Aufbau», sagt die Leiterin des Bereichs Bildung bei energietal toggenburg. Es sind vier Stationen vorgesehen, wie bereits letztes Jahr werden im September 2022 erfahrene Lernende der Partner-Betriebe durch die Experimente führen. Das Zielpublikum sind Schülerinnen und Schüler der 4. bis 6. Klasse, aber auch der Öffentlichkeit steht das Labor offen: Ob Vereine, Gruppen oder interessierte Privatpersonen mit Kindern, alle Anmeldungen sind willkommen.

Niederschwelliges Angebot mit nachhaltiger Wirkung

Die Idee hinter dem Experimentierlabor ist, dass man junge Menschen möglichst früh an technisch-naturwissenschaftliche Berufe heranführt. Für Oberstufenschülerinnen und -Schüler gibt es zahlreiche Angebote, nicht aber für Kinder zwischen neun und zwölf Jahren. Dabei wäre es besonders wichtig, bereits in dieser Altersgruppe die Begeisterung für solche Berufe zu nähren. Hier setzt das Experimentierlabor mit seinem niederschwelligen Zugang an, immer mit dem Ziel, dass die Freude an Technik und Naturwissenschaften bis in die Oberstufe nachwirkt. Das Experimentierlabor unterstützt also direkt und nachhaltig die Schulen bei der Erfüllung des Lehrplans 21.

Einbezug des lokalen Gewerbes zentral

Entstanden ist das Experimentierlabor als Reaktion auf die «tun Ostschweiz», der Messe für Nachwuchsförderung in Technik und Wissenschaft. Die Messe wendet sich vor allem an Jugendliche mitten in der Berufswahl, das Experimentierlabor möchte bei Jüngeren das Interesse an technischen Berufen wecken. Zentral ist dabei der Einbezug von Unternehmen aus der Region. Denn längerfristig wollen wir mit dem Experimentierlabor auch dem lokalen Fachkräftemangel entgegenwirken – ein wichtiger Punkt für die Toggenburger Standortentwicklung. Und den etablierten Partner-Betrieben ermöglichen wir es so, die Bildung ihrer zukünftigen Lernenden aktiv mitzugestalten.

Weitere Informationen und Anmeldung: www.experimentierlabor.ch

Zuschauer am Streckenrand von Bergrennen

Passend zu den steigenden Temperaturen finden endlich auch wieder Konzerte, Partys und andere Grossveranstaltungen statt. So viel Spass diese auch machen, ein Thema geht bei der Organisation leider oft vergessen: Nachhaltigkeit. Dies muss jedoch nicht sein. Wir von energietal toggenburg begleiten Grossveranstaltungen gerne bei der Erstellung eines Nachhaltigkeitskozepts. Mithilfe der Online-Plattform saubere-veranstaltung.ch erhalten Veranstalter*innen und Organisationen so einen einfachen Leitfaden und wichtige Tipps für die Umsetzung.

Ein gutes Beispiel hierfür ist das Bergrennen Hemberg. Bereits seit 2017 konnten so verschiedene Nachhaltigkeitsmassnahmen in den Bereichen Zuschauerverkehr, Gastronomie, Abfallminimierung und Regionalität umgesetzt werden. Eine detaillierte Übersicht des Nachhaltigkeitsprofils finden Sie hier: saubere-veranstaltung.ch/EventProfil/Detail/12532

 

Organisieren auch Sie Grossveranstaltungen? Dann melden Sie sich jetzt bei uns. Weitere Informationen finden Sie hier.

Fernwärmeleitung zieht sich durch eine Wiese

Mit der Installation einer Netztrennung geht das Fernwärmeprojekt in Kirchberg in die nächste Phase. Schon zur Heizperiode im Herbst 2022 wird das Netz ungefähr 4’000 Megawattstunden Wärmeleistung liefern.

Kirchberg und Bazenheid folgen mit dem Fernwärmeprojekt einem Trend für mehr Nachhaltigkeit in der Wärmeversorgung. Nicht erst seit dem Ukraine-Krieg ist der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen auch für Hausbesitzer*innen ein grosses Thema: Der Ersatz von alten Öl- und Gasheizungen erlebt schon seit einigen Jahren einen Boom, und die Fernwärme ist in immer mehr Gemeinden mit im Gespräch. Anders als beim Bau neuer Wind- oder Wasserkraftanlagen, die viele Jahre dauern, nutzen Fernwärmeprojekte mehrheitlich bereits vorhandenen Wärmeüberschuss aus der Industrie, im Fall von Kirchberg aus dem Zweckverband Abfallverwertung (ZAB). Die Energie steht der Bevölkerung also schnell, unkompliziert und vergleichsweise günstig zur Verfügung.

Aus Abfall wird Wärme

Laut des Bundesamts für Energie BFE sind zurzeit gut 1’000 solche Fernwärmenetzwerke wie in Bazenheid in Betrieb, die gemeinsam pro Jahr 6 Terawattstunden Energie transportieren. Das entspricht knapp einer Verdoppelung dessen, was noch im Jahr 1995 geliefert wurde. Und es ist Potenzial da für fast viermal so viel Fernwärme, wie das BFE festhält. Diese Energie fällt CO2-neutral aus, denn in 80 % der Fälle wird laut BFE auf bestehende Wärmequellen wie Abfallverbrennungsanlagen zurückgegriffen, die restlichen 20 % mit nachhaltigen Energieträgern beheizt.
Eine Fernwärmezentrale produziert also in den meisten Fällen die Energie als «Abfallprodukt». Die bestehende Wärme wird nun abgegriffen und fliesst durch Wasserleitungen zu den angeschlossenen Liegenschaften. Dort findet sich die Hausstation, welche mittels eines Wärmetauschers die Übergabe der Energie aus dem Netz in die Hausinstallation gewährleistet. Bildlich gesprochen beheizt das Fernwärmenetz einen hauseigenen Boiler, der dann wiederum die Heizkörper oder die Fussbodenheizung selbst mit eigenem heissem Wasser beliefert. Die Wasserkreisläufe bleiben dabei getrennt.

Kaum Folgekosten nach Installation

Was bedeutet das Fernwärmeprojekt für Sie als Kirchberger Hausbesitzer*in? Sie installieren einen Wärmetauscher und integrieren ihn in ihre bestehende Heizungsinstallation. Das Regionalwerk Toggenburg (RWT) koppelt sie gegen eine einmalige Anschlussgebühr an das Fernwärmenetz. Ab dann bezahlen Sie die effektiv bezogene Wärme, es fällt kein jährlicher Grundpreis an. Ebenso entfallen für Sie zukünftig Kosten für allfällige Sanierungen, etwa für einen moderneren Heizkessel. Aber auch die Lieferung und Lagerung der Energieträger wie Holz oder Öl, den Kaminfeger, die Tankreinigung oder Abgasmessungen können Sie sich nach dem Anschluss ans Fernwärmenetz sparen.

Netztrennung für Versorgungssicherheit

Die Arbeiten in Kirchberg laufen genau nach Zeitplan. Bis November 2021 verlegte das Regionalwerk Toggenburg (RWT) die Rohre des ersten Teilstücks. Im Mai dieses Jahres gingen die ersten 2’850 Meter des Fernwärmenetzes in Betrieb. Dieses erste Teilstück stelle gewissermassen einen verlängerten Arm des bestehenden Bazenheider Fernwärmenetzes dar, erklärt RWT-Geschäftsleiter René Rüttimann. Für den kommenden zweiten Teil war die Installation einer sogenannten Netztrennung nötig: Mit vier kaskadierten Wärmetauschern sorgt die Netztrennung dafür, dass der Druck auf den Leitungen reduziert und die Versorgungssicherheit gesamthaft erhöht wird.

An dieser Netztrennung baut die RWT nun seit Ostern praktisch ein komplettes zweites Fernwärmenetz auf. «Dieses Teilstück erschliesst die Gähwiler-, Husen-, Neudorf- und Florastrasse sowie die neue Zentrumsüberbauung», so Rüttimann. Bis zu 60 Liegenschaften sollen an die 2’150 Meter Leitungen angeschlossen werden können. In Betrieb geht das Netz pünktlich zum Start der Heizperiode im Herbst 2022.

Arbeiter vor Laptop und mit Handy in der Hand

Seit 2009 macht die Energieakademie Toggenburg Berufsleute für die erneuerbare Zukunft fit. Über die Jahre ist ihr Bildungsangebot stetig gewachsen.

Die Energieakademie Toggenburg ist eine Kooperation zwischen uns, dem Förderverein energietal toggenburg, und dem Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg (BWZT). Die Idee dahinter: Statt Spezialisten für alles, was mit erneuerbaren Energien zu tun hat, aus anderen Regionen abzuwerben, bildet die Energieakademie vor Ort Fachkräfte aus. Um die Energiewende zu schaffen, sind solche Fachleute unerlässlich. Weshalb also nicht selbst welche im Toggenburg aus- und weiterbilden?

Mit praxisnahen Lehrgängen zu anerkannten Abschlüssen

«Die Energieakademie Toggenburg ist so etwas wie die Schwester von energietal toggenburg», erklärt Roland Langenegger, seit fünf Jahren Leiter der Akademie. Sie ergänzt also quasi unsere Informations- und Beratungsfunktionen mit konkreten Bildungsangeboten. Die attraktiven und praxisnahen Lehrgänge führen zu anerkannten Abschlüssen. «Wir machen die Absolventinnen und Absolventen fit für ihre berufliche Zukunft mit erneuerbaren Energien», so Langenegger. An den Start ging die Energieakademie Toggenburg im Jahr 2009 mit der Ausbildung zum Solarteur. Dieses Jahr wird bereits der dreihundertste Solarteur die energieakademie verlassen.

Spezialist*innen für alles Solare

Die Ausbildung zum Solarteur ist eine Spezialität der Energieakademie Toggenburg – schweizweit ist sie die grösste Bildungseinrichtung für diesen Lehrgang. Es ist ein EU-geschützter Titel, der die Berufsleute als Spezialisten in den Bereichen Photovoltaik, Solarthermie und Wärmepumpen ausweist. Die Ausbildung geschieht berufsbegleitend in Modulen; nach sieben Modulen kann man sich über das Zertifikat freuen, oder noch zwei weitere Module anhängen und den eidgenössischen Fachausweis als Projektleiter*in Solarmontage erwerben.

Mehr als nur Berufsbildung

Die Energieakademie Toggenburg mag mit Solarteuren an den Start gegangen sein, über die Jahre hat sie sich aber bedeutend breiter aufgestellt. Heute bildet die Akademie auch Gebäudetechnikoptimierer*innen, Solarmonteure, Energiemanager*innen und -navigator*innen sowie Projektleiter*innen aus. Neben den bestehenden Ausbildungsgängen kommen laufend weitere Kurse hinzu: Im Jahr 2021 startete zum Beispiel der erste Lehrgang EnergieLeader, eine Ausbildung, die sich speziell an Menschen in leitenden Positionen bei Gemeindeverwaltungen, Institutionen und Unternehmen richtet.

Velofahrerin lädt ihre Einkäufe in ein Carvelo

Seit vier Jahren steht der Bevölkerung beim Café Abderhalden in Wattwil ein elektrisches Transportvelo zur Verfügung. Das von der TCS-Regionalgruppe Toggenburg und der Energiestadt Wattwil gesponsorte Carvelo ist bei der ersten Miete kostenlos.

Für den Transport der wöchentlichen Grosseinkäufe, einen Ausflug mit den Kindern oder einen kurzfristigen Geschäftstermin: Das Wattwiler Carvelo eignet sich perfekt für Transporte aller Art. Lasten von bis zu 100 kg können problemlos und bequem transportiert werden. Mit dem Gutscheincode „wattwil2go“ ist die erste Buchung (Grundgebühr inkl. 4h Miete) bis Ende des Jahres sogar kostenlos.

Das Sharing-Angebot funktioniert denkbar einfach. Nach einer einmaligen und kostenlosen Registrierung auf www.carvelo2go.ch bzw. über die gleichnamige App und der Hinterlegung eines Zahlungsmittels (Mastercard, VISA oder Postfinance-Card) kann das Carvelo online reserviert werden. Die erste Stunde mit dem Cargo-Bike kostet CHF 5.–, jede weitere Stunde kostet CHF 2.50. Von 22 Uhr bis 8 Uhr morgens entfällt der Stundentarif. Für Personen, die oft ein Cargo-Velo ausleihen, lohnt sich das Halbtaxabo für 90.- pro Jahr. Damit halbiert sich die Miete. Ebenso fahren TCS-Mitglieder zum halben Preis, weil der TCS nationaler Partner von carvelo2go ist. Nach der getätigten Reservation kann das Bikes beim Café Abderhalden abgeholt werden und der Fahrt steht nichts mehr im Weg.

Wir wünschen eine gute Fahrt.

Zuschauer in grossem Saal mit Holzboden

Am Montag, 02. Mai 2022, fand unsere Generalversammlung im Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg (BWZT) in Wattwil statt. Nach den offiziellen Traktanden folgte ein Grusswort von Claudio Bianculli, Vorsitzender der Geschäftsleitung ZAB, und ein Referat zum Thema „Neue Herausforderungen im Solarmarkt“ von Roland Langenegger, Leiter Energieakademie Toggenburg. Die Referate geben einen spannenden Einblick in die Energiebranche und die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften. Wer die Referate verpasst hat, kann diese gerne nachschauen (siehe unten). Im Anschluss gab es einen Apéro, bei welchem der Austausch mit unseren Mitgliedern im Zentrum stand.

Den Jahresbericht und weitere Informationen zum Förderverein finden Sie hier.

Grusswort | ZAB – Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid

Neue Herausforderungen im Solarmarkt | Energieakademie Toggenburg

Arbeiter platzieren einen Holzbank mit einem Stapler

Ab dem 23. April stehen in Nesslau Mitfahrbänkli zur Verfügung. Das neue Mobilitätskonzept will helfen, die Energieeffizienz im Privatverkehr zu steigern und den CO2-Ausstoss in der Region zu reduzieren.

Heute startet ein einzigartiges neues Mobilitätsprojekt in Nesslau: Wir lancieren gemeinsam mit der Gemeinde die «Mitfahrbänkli Toggenburg» im Testbetrieb. Der Eröffnungsanlass vom 23. April lädt dazu ein, sich von 9 bis 18 Uhr an einem der fünf Standorte über das Projekt zu informieren und die Holzbänkli, gefertigt von der Firma Gebrüder Giezendanner AG in Ebnat-Kappel, gleich selbst auszuprobieren. Mit Gutscheinen versüssen wir euch schliesslich den Tag mit Kaffee und Dessert, offeriert vom Buurebeizli Dergeten. «Die gewählten Standorte sorgen dafür, dass es so einfach wie noch nie ist, ohne Auto in die Dergeten zu kommen», freut sich Gemeindepräsident Kilian Looser.

Hinsetzen, mitfahren, Menschen kennen lernen, Energie sparen

Das Prinzip ist simpel und der Name Programm: Wer sich auf eines der Mitfahrbänkli beim Bahnhof Nesslau, Tennisplatz Nesslau, Gasthaus Speer, Stein Dorf oder in der Dergeten hinsetzt, möchte gerne mitgenommen werden. Und wer Lust auf eine Mitfahrerin oder einen Mitfahrer hat, hält einfach an. Neben der sozialen Komponente der so entstehenden Zufallsbegegnungen erhofft sich die Gemeinde Nesslau von den Bänkli besonders, die Weiler mobilitätstechnisch besser zu erschliessen.

Wir von energietal toggenburg sehen in diesem Ride-Sharing Projekt einen wichtigen Schritt zu einer energieautarken Region Toggenburg. Denn zu oft sind private Autos nur schlecht ausgelastet, weiss Präsidentin Patrizia Egloff. «Die meisten Fahrzeuge befördern nur eine Person. Mit den Mitfahrbänkli schaffen wir die Möglichkeit, diese Zahl zu erhöhen.» Ausserdem habe der motorisierte Privatverkehr generell viel Potential, die Energieeffizienz der Region zu steigern. «Die Mitfahrbänkli sind ein Beitrag zu einer nachhaltigeren Mobilität», so Egloff.

Testphase kann ausgeweitet werden

Bei den Nesslauer Mitfahrbänkli handelt es sich entsprechend um einen Pilotversuch. Kommt das Angebot in dieser Testphase gut an, werden wir es auf weitere Gemeinden ausdehnen. Denn insbesondere die Weiler des Toggenburgs sind mit dem öffentlichen Verkehr oft nur unzureichend erschlossen. Solche spontane Mitfahrgelegenheiten können also ihren Beitrag dazu leisten, Energie zu sparen und den CO2-Ausstoss in der gesamten Region zu reduzieren.

Entstanden ist die Idee der Mitfahrbänkli in der Fokusgruppe «Nachhaltige Mobilität im Toggenburg». Im Jahr 2021 führten wir verschiedene Partner aus der Region zusammen, um neue Mobilitätsangebote aufzugleisen. Das Kernteam rund um energietal toggenburg, der Energiestadt Region Obertoggenburg, der Schweizerischen Südostbahn AG und der Energieagentur St. Gallen GmbH geht nun die konkrete Umsetzung der so gewonnenen Ideen und Konzepte an – die Nesslauer Mitfahrbänkli sind der erste Schritt dazu.

Haben Sie weitere Ideen zur Mobilität im Toggenburg? Dann nehmen Sie an unserer Umfrage Teil.

Einfamilienhaus mit Solaranlage und Holzfassade

Seit Jahresbeginn arbeiten die Sektion des Toggenburger Hauseigentümerverbandes (HEV) und energietal toggenburg noch enger zusammen. Eine Partnerschaft mit vielen Vorteilen, wie wir finden.

«Energie» ist für jede Hausbesitzerin und jeden Hausbesitzer ein Kernthema. Sei es, wenn es um eine Wärme-Sanierung der eigenen Liegenschaft geht, den Einsatz von erneuerbaren Energiequellen oder auch einfach nur beim Thema Stromsparen: man kommt nicht daran vorbei. Deswegen freuen wir uns ganz besonders, künftig noch enger mit dem Hauseigentümerverband (HEV) Toggenburg zusammenzuarbeiten.

Beratungsangebote für die Mitglieder

Unsere Beratungsangebote werden allen Mitgliedern des HEV Toggenburg zur Verfügung stehen. «Wir möchten so gemeinsam mit dem HEV die Hauseigentümerinnen und -eigentümer aus erster Hand informieren, zum Beispiel über die erneuerbaren Möglichkeiten im Gebäude-Park», erklärt Christoph Kauz, Geschäftsleiter bei energietal toggenburg. Des weiteren werden wir an Anlässen des HEV Toggenburg informieren, bei der Sonderseite des HEV mitarbeiten und künftige Aktionen rund um Gebäude und Energie engmaschig begleiten.

Kurze Wege zu intensiverer Wissensvermittlung

Die Hauseigentums-Mitglieder seien eine wesentliche Gruppe von Energie-Nutzern im Tal, sagt Armin Brülisauer. Der Präsident des HEV Toggenburg erhofft sich von dieser, nun noch engeren, Partnerschaft Synergien und intensivere Wissensvermittlung rund um Energie. «Unseren Mitgliedern einerseits alle Möglichkeiten und neusten Trends im Energiebereich aufzuzeigen, andererseits sie dabei zu unterstützen, fortschrittliche und möglichst umweltverträgliche Lösungsansätze zu finden, ist uns ein wesentliches Anliegen.» Er schätze an der Zusammenarbeit mit energietal toggenburg die kurzen Wege und das vorwärtsorientierte Denken, das sich bereits früher gemeinsam ergeben habe.

Aufeinander gestapelte Fernwärmeleitungen

Am 4. April wurde an der Dorfversammlung von «Dietschwil dihei» die Idee eines gemeinsamen Wärmeverbunds im Dorf Dietschwil vorgestellt. Erneuerbar heizen ist momentan in aller Munde. Die ersten Gespräche haben gezeigt, dass das Interesse an einem Wärmeverbund vorhanden ist.

62 Mitglieder von «Dietschwil dihei» lauschten am Montagabend den Ausführungen der beiden Referenten Patrizia Egloff, Präsidentin von energietal toggenburg und Urs Zwingli, Geschäftsführer vom Ingenieurbüro Calorex AG. Der Zeitpunkt für einen Wärmeverbund ist genau richtig. Im Vergangenen Sommer 2021 wurde das neue St. Galler Energiegesetz in Kraft gesetzt und damit auch neue Bestimmungen für den Heizungsersatz. An der Dorfversammlung wurde daher die Chance genutzt die Bevölkerung umfassend über die Möglichkeiten des Heizungsersatzes und die Vorteile beim Umstieg auf einen erneuerbaren Energieträger aufgezeigt.

Beitrag zu einer nachhaltigen Wärmeversorgung

Mit einem Wärmeverbund könnte die lokale Ressource Holz vor Ort genutzt werden. Anwohner, Landwirt und Forstunternehmer Thomas Amrhein ergriff daher die Initiative und lud die beiden Fachreferenten zur Versammlung ein. Nun ist die Diskussion zur Projektidee lanciert und mittels einer Umfrage in allen Liegenschaften im Dorfzentrum wird der Bedarf abgeschätzt. Die ersten Gespräche haben gezeigt, dass das Interesse und Wohlwollen vorhanden sind. Bei genügend Rückmeldungen wird im nächsten Schritt, begleitet durch energietal toggenburg, eine Machbarkeitsstudie erstellt.

Heizentrale mit Berg im Hintergrund

Seit September 2020 ist das neue Fernwärme-Projekt in Alt St. Johann in Betrieb. Heute beliefert der Wärmeverbund 68 Liegenschaften mit nachhaltiger und klimafreundlicher Energie aus der Region.

Fernwärme ist ein bekanntes Konzept für die Ortsgemeinde Alt St. Johann. 25 Jahre lang versorgten zwei Anlagen gut 40 Liegenschaften mit Energie – Zeit für eine Sanierung. Denn im letzten Vierteljahrhundert hat sich in Sachen Effizienz und Umweltfreundlichkeit viel getan. Konzipiert und umgesetzt hat das neue Fernwärme-Projekt das Wiler Ingenieurbüro Calorex AG mit Anlagen von Schmid Energy Solutions aus Eschlikon. Der neue Verbund kann als voller Erfolg gewertet werden. «Ich bin sehr zufrieden, die Anlage läuft gut, und wir konnten viel Wärme produzieren», sagt Ortsgemeinde-Präsident Hubert Looser.

Mit Holz zu 900 kW Leistung

Im März 2019 hatte die Ortsbürgerversammlung Alt St. Johann das Projekt im Umfang von 4,6 Millionen Franken genehmigt, Baubeginn war kurz darauf im April. In einem ersten Bau­schritt erneuerte die Ortsgemeinde den Heizstrang Alt St. Johann bis Sändli, Unterwasser. Seit Ende September 2020 ist die neue Heizzentrale Weier in Betrieb. «Momentan beliefern wir 68 Liegenschaften mit Wärme», erklärt Hubert Looser. Für das neue Projekt sei geplant gewesen, dass mindestens 50% mehr Anschlüsse versorgt werden, als es mit der alten Infrastruktur möglich war. «Dieses Ziel haben wir schon fast erreicht», freut sich Looser. Befeuert wird der Wärmeverbund mit Holz aus der Region, der grösste Teil davon aus den eigenen Wäldern der Ortsgemeinde. Im Jahr 2021 belief sich der Verbrauch auf moderaten 7’000 Kubikmetern Holzschnitzel für bis zu 900 kW Leistung.

Attraktiv fürs Klima und den Geldbeutel

Das ist bedeutend weniger, als wenn jede Liegenschaft mit einer eigenen Holzheizung versehen wäre. Hier liegt der grosse Vorteil von solchen Wärmeverbunden: Es ist effizienter, zentral in einer Anlage mit hohem Wirkungsgrad Energie zu erzeugen. Und dann die gewonnene Wärme über ein Netzwerk von optimal isolierten Leitungen an die Verbraucher*innen zu verteilen. Da das benötigte Holz aus der Region stammt, fallen weniger Kosten für den Transport an, als wenn man fossile Energieträger über viele tausende Kilometer beziehen muss. In Alt St. Johann stammen 80% des verheizten Holzes aus dem Wald, je 10% sind Restholz aus der Holzverarbeitung und der Landschaftspflege. Die jährliche Wertschöpfung für die Region liegt so bei gut 150’000 Franken.
Aber nicht nur finanziell sind Wärmeverbunde attraktiv, auch klimatechnisch sind sie sehr interessant. Denn Holz ist ein nachhaltiger, CO2-neu­traler Energieträger – es wird nur das CO2 freigesetzt, das die Bäume über vergleichsweise wenige Jahre gebunden hatten. Das durch das Verbrennen erzeugte Treibhausgas ist also Teil des natürlichen Kreislaufs und erhöht das CO2-Budget des Planeten nicht. Bei all den Vorteilen ist es kein Wunder, dass auch andere Gemeinden in der Region auf nachhaltige Wärmeverbunde setzen. Neben Wattwil und Nesslau, dessen Verbunde bereits in Betrieb sind, sind nun auch in Mosnang und Krummenau Fernwärme-Projekte in Vorbereitung.